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„So wollen wir leben“ – DIDF- Jugend Sommercamp 2011

Wie jedes Jahr hat sich die DIDF- Jugend zum traditionellen Sommercamp dieses Mal wieder in Österreich zusammengefunden. Das diesjährige Motto des Camps lautet „So wollen wir leben“. Das Camp wird von Jugendlichen aus Deutschland und Österreich organisiert. Am Abend des ersten Tages haben die Jugendlichen mit der Musik eines DJs das Camp eröffnet. Der zweite Tag fing mit einem Beisammenkommen an der Open Air Bühne des Campgeländes an. Dort wurde direkt das Campkommitee, die aus 13 Personen besteht, gewählt. Im Anschluss haben die Leiter der angebotenen Arbeitsgruppen ihre Gruppen vorgestellt und die Arbeitsgruppen fingen unmittelbar danach an, sich zu treffen. Am selben Abend fand die offizielle Eröffnungsfeier mit der türkischen Musikgruppe Safran statt, die in verschiedenen Sprachen Livemusik präsentierte.
Das besondere an dem Camp ist, dass das Programm von den anwesenden Jugendlichen von der ersten Minute an gestaltet und organisiert wird. Die angebotenen Arbeitsgruppen sind in etwa ähnlich wie die von den letzten Jahren. Arbeitsgruppen, die für die Campteilnehmer zur Verfügung stehen, sind beispielsweise Musik, Camp TV, Radio, Zeitung, Kunst und FolSa AG. Die FolSa AG wird dieses Jahr zum ersten Mal angeboten. Diese Arbeitsgruppe ist durch die Kreativität der Campteilnehmer entstanden, indem sie die Folklore AG und die Salsa AG miteinander verbunden haben. Am Ende des Camps soll eine Veranstaltung unter dem Namen „Fire of Camp“ stattfinden. Die Teilnehmer der FolSa-AG wollen diesen Abend organisieren und durchführen. Auch wenn die Arbeitsgruppen die meiste Zeit des Camplebens füllen, sind die Seminare gut besucht und haben dazu geführt, dass die Jugendlichen untereinander zu hitzigen Diskussionen kommen. Die bisherigen Seminarthemen waren beispielsweise Atomkraftwerke, Aufstände in den arabischen Ländern, Integration, Facebook und die Frauenrolle in der Gesellschaft. Am Ende des Frauenseminars waren sich alle Seminarteilnehmer einig, dass es keiner von beiden Geschlechtern ist, sondern das System und die Gesellschaft, die die Menschen in bestimmte Rollen zwingen und von dieser Rollenverteilung und dem daraus resultierenden Streit profitieren. Auch waren sich die Facebook-Diskutanten schnell einig, dass das Netzwerk Facebook, eine wunderbare Möglichkeit sei, vor allem für die Jugendorganisationen, Veranstaltung zu organisieren und anschließend für sie zu werben. Doch dürfen sich diese Aktivitäten nicht allein darauf beschränken. Ein reflektierender Umgang mit Facebook sei notwendig. Die Forderung der Jugendlichen nach dem Atomkraftwerk-Seminar ist, dass die Menschen sich organisieren und für die Erhaltung der Natur und damit verbunden auch die Erhaltung der Menschheit kämpfen. Viele weitere Seminare füllten das Programm und werden im Laufe des Camps noch angeboten.
Auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Von Badespaß am See bis zu Schnitzeljagd, von einem nächtlichen Volleyballturnier bis hin zu sportlichen Aktivitäten, alles nutzten die Jugendlichen aus, um sich besser kennenzulernen und sich eine familiäre Atmosphäre zu schaffen.
„Es ist das erste Mal, dass die Leute sich von Anfang an zusammengefunden haben. Die Menschen sind echt sehr herzlich und gehen sehr respektvoll miteinander um. Zum ersten Mal hat das Camp am ersten Tag mit voller Schwung angefangen. Ich kann sagen, dass ist mein bestes Camp.“, sagte eine Campteilnehmerin aus Österreich beim Kaynasma mit Köln. Unterstützung bekam sie von einem Teilnehmer aus Deutschland: „Ich bin froh, euch kennengelernt zu haben, ich bin froh hier zu sein und ich bin froh bei der DIDF- Jugend aktiv zu sein.“ Mit einem weinenden und einem lachenden Auge erwarten die Campteilnehmer die Abschlussfeier. Mit einem weinenden Auge, weil es bald vorbei sein wird. Aber viel wichtiger ist das lachende Auge, denn die Erinnerungen werden für immer bleiben. Das, was bis jetzt gemeinsam erreicht worden ist und noch erreicht wird, die Freundschaften und schönen Momente, sind der Grund, dass die Teilnehmer sicherlich nächstes Jahr erneut zusammenbringen wird.

MEINUNGEN…MEINUNGEN…MEINUNGEN…MEINUNGEN

Destina Ünsalan, 15, Siegen:
Ich muss sagen, dass ich vor dem Camp total aufgeregt war. Ich hatte früher an „Sternencamps“ der DIDF-Jugend teilgenommen. Deswegen konnte ich mir ein wenig
vorstellen, was auf mich zukommen könnte. Schließlich nehmen jedes Jahr mehrere Hundert Jugendliche an einem Jugendcamp teil. An einem Sternencamp nehmen allerhöchstens 60-70 Sterne teil. Kein Wunder, dass ich mir deswegen vorher schon gedacht habe, dass es hier deshalb mehr Attraktionen sind, als auf einem Sternencamp. Das Camp gefällt mir sehr. Ich nehme an der CampTV-AG teil. Ich lerne jeden weiteren Tag neue Freunde kennen.
Mit ihnen nehmen wir gemeinsam an dem Tagesprogramm teil. Morgens arbeiten wir erst in unseren AGs, dann finden Seminare statt und am Nachmittag werden viele Attraktionen angeboten. Ich kann einfach nur sagen, dass es nichts besseres gibt, als an diesem Camp teilzunehmen.

Yagmur Güneser, 15 Jahre alt, Linz (Österreich):
Leider muss ich zugeben, dass ich im Nachteil zu meinen „deutschen“ Campfreunden bin, denn wir haben leider nicht die Gelegenheit gehabt, an einem Sternencamp teilzunehmen, weil dies bei uns nicht angeboten wird. Aber das hier ist allgemein mein erstes Camp. Zu Beginn hatte ich ein wenig Angst, weil ich dachte, dass ich kaum jemanden kennen werde.
Doch direkt am ersten Abend, als wir um das Lagerfeuer saßen, habe ich sofort nette und freundliche Leute kennengelernt. Meine Befürchtungen waren umsonst. Das Camp für mich ist ein besonderes Erlebnis und vor allem ist das Abendprogramm ein Highlight. Aber was auch sehr hervorragend ist, ist das Campgelände. Die Sportplätze und der See, direkt
in der Nähe des Geländes, bieten uns Teilnehmern viele weitere Freizeitmöglichkeiten.

Juri, 23, Bielefeld
Ich nehme zum ersten Mal an einem Camp teil. Als ich kam, hatte ich eigentlich wenige Erwartungen. Ich wusste nur, dass ich viele in meinem Alter kennenlernen würde. Ich denke, dass es viele sportliche Aktivitäten geben wird. Ich denke, dass ich viele Menschen kennen gelernt habe. Menschen, die sich über verschiedene politische Themen unterhalten. Dass es ein volles Programm gibt, so ist es auch. Wir haben gleich hier ein Basketball-, Fußballplatz usw. Auch die Leute sind sehr nett und offen. Das hat mich am meisten gefreut.

Pinar Aki, 21, Köln

Ich nehme zum ersten Mal an dem Jugendcamp teil und bin sehr überrascht. Mir wurde ja schon erzählt, dass es hier sehr schön sei, aber das habe ich wirklich nicht erwartet. Hier zählt wirklich die Gemeinsamkeit: Gemeinsam diskutieren, gemeinsam schaffen und gemeinsam konsumieren. Ich leite hier auch eine AG, das ist die FolSa. Eine Mischung aus Folklore und Salsa.
Es macht mir wirklich Spaß neben dem Lernen auch zu lehren. Wie gesagt, kann ich das Gefühl nicht beschreiben, man hätte das Leben hier erleben müssen. Ich frage mich, wie es sein wird, wenn wir zurück zu Hause fahren – ganz allein.

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