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Staatpräsidentenwahl auf der Zielgeraden

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Zum ersten Mal werden die Wähler in der Türkei am 10. August 2014 den Staatspräsidenten direkt wählen. Und die Kandidaten stehen fest. Der Ministerpräsident Recep T. Erdogan wurde wie erwartet von der Regierungspartei nominiert. Die kemalistische CHP und nationalistische MHP treten mit dem gemeinsamen Kandidaten Ekmeleddin Ihsanoglu zur Wahl an, der bis Ende 2013 Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit war. Während die Nominierung von Erdogan nicht für Überraschung sorgte, führte die Kandidatur von Ihsanoglu in den Reihen der CHP zu heftigen parteiinternen Diskussionen. Insbesondere in den Reihen der linksnationalen CHPler war zwischenzeitlich die Rede von der möglichen Aufstellung einer alternativen Kandidatin. Die Nominierung des Theologen Ihsanoglu sorgte auch an der MHP-Basis für Unmut. Kritisiert wurde insbesondere das Verfahren, bei dem der Parteivorsitzende ohne Beratung mit Parteivertretern den Kandidaten bestimmte.

Währenddessen nominierte die Demokratische Partei der Völker (HDP) ihren Co-Vorsitzenden Selahattin Demirtas als ihren Kandidaten. Demirtas sagte bei der Verkündung seiner Kandidatur, unabhängig von der Anzahl der Kandidaten würden bei diesen Wahlen zwei Linien miteinander konkurrieren: auf der einen Seite die Linie, die für Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Frieden eintrete. Ihr stehe eine Linie gegenüber, die eine elitäre Tradition verkörpere, welche das Wohl des Staates vor alles andere stelle. Seine Kandidatur sei Ausdruck der Hoffnung von denjenigen, die bis heute ausgegrenzt und unterdrückt worden seien.

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