Die Betriebsratswahl für über 13.000 Beschäftigte beim Flughafenbetreiber Fraport in Frankfurt wurde durch das Landesarbeitsgericht Hessen gestoppt.
Schon seit Jahren gibt es dort Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gewerkschaften. Aktuell ist es die Gewerkschaft des Beamtenbund Komba und die DGB Gewerkschaft ver.di, die sich wegen Formalitäten streiten, statt sich um die schlechten Arbeitsbedingungen des Personals zu kümmern. Laut verschiedenen Medienberichten wurde die Liste der ver.di trotz rechtzeitigem einreichen beim Wahlvorstand nicht angenommen. Der Wahlvorstand sei mehrheitlich besetzt durch die Komba.
Der Konflikt beim Fraport reicht schon länger zurück. Bereits bei den letzten Betriebsratswahlen wurden die Ergebnisse angezweifelt. Die Gewerkschaft ver.di stellte von 39 Betriebsräten nur noch 4, während Komba angeblich 31 Mandate erhielt. Im Nachgang hagelte es Strafanzeigen und Vorwürfe der Wahlmanipulation, zu denen es noch laufende Ermittlungen gibt. Der gewählte Betriebsrat ist zwar zurückgetreten, doch weiterhin geschäftsführend im Amt.
Die Einheit der Belegschaft
In verschiedenen weiteren Betrieben gibt es mehrere Gewerkschaften, die eine Auseinandersetzung führen. Ein prominentes Beispiel ist die Bahn mit der DGB Gewerkschaft EVG und dem Beamtenbund GDL.
Am Frankfurter Flughafen hat die Arbeitgeberseite es jedoch erfolgreich geschafft, die Belegschaften zu spalten. Nicht nur beim Betreiber Fraport, sondern am gesamten Frankfurter Flughafen mit all seinen Tochterfirmen gibt es Konflikte entlang von konkurrierenden Gewerkschaften.
Anstatt nun dafür zur Sorgen, dass es bei Fraport einen starken Betriebsrat gibt, der die Belegschaften einigt und zusammenführt für den gemeinsamen Kampf für mehr Personal, höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen, muss man erwarten, dass es weitere Spannungen im Betrieb gibt. Eine Konkurrenz zwischen den Gewerkschaften wird nur Fraport helfen und die Gesamtbelegschaft schwächen.

