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Lieferando will 2000 Beschäftigte entlassen – Widerstand formiert sich!

Flexibel, digital, modern – so verkauft sich Lieferando gern als Vorzeigeunternehmen der Plattformökonomie. Doch hinter dieser glänzenden Fassade steckt knallharte Ausbeutung. Mehr als 2000 Beschäftigte sollen bundesweit ihre Jobs verlieren, allein in Hannover sind über 200 Kolleg:innen betroffen.
Statt auf sichere Arbeitsplätze zu setzen, will Lieferando künftig auf dubiose Subunternehmen und eine „Schattenflotte“ bauen – ein harter Rückschritt, der die ohnehin schon prekäre Arbeitssituation der Kolleg:innen weiter verschlimmert und in Richtung einer Umgehung des Mindestlohns weist.
Wenn man von Bonuszahlungen von gerade einmal 10 Euro im Monat hört, während die Beschäftigten bei Wind und Wetter schuften, die Profite erwirtschaften und dann als „Dankeschön“ die Kündigung erhalten, zeigt sich: Mehr Dreistigkeit und Ausbeutung geht kaum.
Mit billigen Angeboten wollen sie die Beschäftigten unter Druck setzen, etwa mit Sprüchen wie: „Komm, geh schon und du kriegst einen Monatslohn mehr.“ oder „Hier eine Abfindung“ – die sich jedoch als lächerlich gering herausstellt.
So versucht Lieferando, die Beschäftigten billig loszuwerden, während die Gewinne weiter sprudeln.

Erster Widerstand auf der Straße
Am 22. August 2025 fand in Hannover bereits ein Streik statt. Über 70 Beschäftigte beteiligten sich und machten klar: Wir lassen uns nicht abspeisen! Auch Kolleg:innen aus Braunschweig und Göttingen waren vor Ort und zeigten ihre Solidarität.

Erste Forderungen, die im Streik von der Gewerkschaft NGG und den Betriebsräten laut wurden, sind:
* Angebote für andere Stellen innerhalb von Lieferando statt Kündigungen,
* Weiterbildungsmöglichkeiten, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben,
* Verhandlungen über einen fairen Sozialtarifvertrag.

Wie geht es weiter?
Die Gewerkschaft NGG hat gemeinsam mit den Betriebsräten für Anfang September erste Gespräche mit der Arbeitgeberseite angesetzt. Von echter Gesprächsbereitschaft seitens des Unternehmens ist bisher jedoch wenig zu sehen. Klar ist: Nur am Verhandlungstisch wird sich Lieferando nicht bewegen – der Druck von der Straße bleibt entscheidend!
Am 22. August haben die Beschäftigten gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Rechte einzustehen – und weitere Streiks werden folgen. Jetzt brauchen sie unsere Solidarität!
Euer Angriff auf unsere Kolleg:innen ist ein Angriff auf uns alle. (Hannover/NL)

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