Im Hamburger Hafen fand vom 25. bis 27. September das NATO-Manöver Red Storm Bravo statt, gegen das in der Stadt seit Donnerstag protestiert wurde. Mit der Ankündigung der Übung haben DIDF, der Internationale Jugendverein (IJV), Die Linke, IL, die Hafenarbeiterinitiative, SAV und mehrere Friedensinitiativen unter dem Motto „Wir wollen keine NATO-Übung in unserer Stadt“ Proteste organisiert.
Einer davon war die Demonstration am Freitagabend, die auf dem Rathausmarkt begann.. An dem Marsch nahmen 1500 Menschen teil. Emre Öğüt sprach im Namen von DIDF und sagte: „Was hier geprobt wird, ist Krieg. Mit dieser Übung testet die NATO nicht nur, wie sie gegen einen militärischen Feind vorgehen soll, sondern auch, wie sie gegen die eigene Bevölkerung vorgehen soll, wenn diese sich gegen Krieg und Wiederaufrüstung wehrt. Wir wollen keinen Krieg und wir wollen auch keine Kriegshandlungen in unserer Stadt.“
Die Europaabgeordnete der Linkspartei, Özlem Alev Demirel, kritisierte in ihrer Rede scharf die aggressive Politik der NATO und der EU sowie die Kriegs- und Rüstungspolitik der deutschen Regierung. Demirel erklärte, dass die deutsche Regierung, die den Völkermord in Gaza unterstützt, gemeinsam mit Netanjahu mitschuldig an diesem Völkermord sei, und rief dazu auf, die Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu stärken.
Der Hafenbetriebsratsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Kay Jägger sagte: „Als Hafenarbeiter werden wir weiter dafür kämpfen, dass der Hamburger Hafen ein Friedenshafen bleibt. Die Hafenarbeiter sind gegen diese Übung. Wie wir heute sehen, sind Hafenarbeiter und unsere Klassenbrüder in vielen Ländern gegen den Krieg. Der Hamburger Hafen wird kein Kriegszentrum der NATO werden. Als Arbeiter werden wir das nicht zulassen.“
Nach den Reden begann der Marsch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Polizei. Die Menge marschierte in Richtung Hamburger Hafen und skandierte häufig Slogans, wie „Noch mehr Rüstung, noch mehr Waffen werden keinen Frieden schaffen“ und „Ihr spielt krieg, doch Hamburg spielt nicht mit“, um ihre Friedensforderungen zum Ausdruck zu bringen.
Die Menge marschierte bis zum alten Elbtunnel und beendete ihre Aktion dort mit einer Kundgebung. Am Samstag fand eine weitere Demonstration gegen die Militärübung statt.
Militärübung zur Entsendung von Soldaten in den Osten
Die dreitägige Militärübung „Red Storm Bravo“ begann am Donnerstag im Hamburger Hafen am O’Swaldkai. Die Übung gilt als die größte, die seit dem Ende des Kalten Krieges in Hamburg durchgeführt wurde. Am Freitag testete die Bundeswehr ihre Verteidigungsfähigkeiten gegen unbemannte Flugzeuge in städtischen Gebieten.
5.000 Soldaten soll das Manöver umfassen und vor allem nachts stattfinden. Panzer werden nachts durch die Straßen Hamburgs gefahren.
Das Ziel der Übung ist es, im Falle eines möglichen Krieges Personal und Kriegsmaterial in den Osten zu transportieren, wobei vor allem die Feuerwehr, der Verkehr, die Polizei und die Krankenhäuser koordiniert werden. Neben der Armee sind auch diese Institutionen Teil der Übung.
In der Stadt kommt es aufgrund des starken Verkehrs, der Hubschrauber- und Drohnenflüge sowie der abgefeuerten Waffen zu zeitweiligen Nebelbildungen.
In Veddel, einem der Stadtteile, in denen die Übung intensiv durchgeführt wurde, gingen die Anwohner auf die Straße, als sie nachts Panzer sahen, und protestierten gegen den Vorbeimarsch der Panzer und die Kriegsübung.