Zu Ehren des im Mai 2001 verstorbenen englischen Autors Douglas Adams feierten Fans, wie an jedem 25. Mai seither, auch dieses Jahr den „Welthandtuchtag“. Denn in seinem Meisterwerk „Per Anhalter durch die Galaxis“ kann einem Tramper im Universum, doch nur wenn er ein Handtuch dabei hat, kaum etwas passieren. Anscheinend haben die Chefs der notverstaatlichten spanischen Großsparkasse Bankia zu lange in diesem Buch gelesen, anstatt sich um ihre Bilanzen zu kümmern. So hat sich die Pleitebank erhofft, ein Comicheld könne ihnen neue Kunden einfangen und sie somit aus der Krise retten. Deswegen starteten sie eine Werbeaktion mit dem Motto: „Superkräfte am Strand“.
Bankia hat den Comic-Helden Spiderman auf Badehandtücher drucken lassen und verspricht den Stofflappen jungen Neukunden als Begrüßungsgeschenk, sofern diese bereit sind, ein Sparkonto mit mindestens 300 Euro Einlage zu eröffnen. Außerdem werden unter allen jungen Kunden, die ein Guthaben von mindestens 300 Euro haben, Reisen nach New York, Spielkonsolen und Eintrittskarten für den neuen Spiderman-Film verlost. Dass die Jugend in Spanien für eine bessere Perspektive um ihre Zukunft auf die Barrikaden geht und die Jugendarbeitslosigkeit etwa 52 % beträgt, ist dem Finanzinstitut wohl nicht ganz klar. Laut „Técnicos de Hacienda“ sind 63% aller Spanier „mileuristas“, d.h. dass 18,3 Millionen Spanier mit weniger als 1.100 Euro im Monat auskommen müssen. Dass sich Jugendliche bei so einer winzigen Lohntüte 300 Euro ansparen könnten, hat sich Bankia etwas zu einfach vorgestellt, aber wenn man so tief in Schulden steckt, dann versucht man eben auch mit so lächerlichen Werbeideen aus der Krise zu kommen.
