Eren Gültekin
Das Berliner Bündnis gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens „Gesundheit statt Profite!“ hat am Abend des 3. September auf seinem Social-Media-Kanal auf die Verzögerungen beim Tarifvertragsabschluss der Charité-Servicetochter CFM hingewiesen. In der Mitteilung wird betont, dass die CFM-Geschäftsführung unter anderem gefordert hatte, zukünftige Tariferhöhungen des TVöD erst verzögert auf die CFM-Kolleginnen zu übertragen und dass die Beschäftigten auf ihr Streikrecht in den TVöD-Runden verzichten sollten. Zudem bot die Charité in Person von Frau Eysel einen Deal an: Würden die CFM-Kolleginnen auf ihr Streikrecht verzichten, würde sie die direkte Übernahme der Tariferhöhungen anerkennen. Die ver.di-Tarifkommission lehnte diesen Vorschlag ab, da er nicht im Eckpunktepapier verankert war, und schlug stattdessen vor, die Formulierungen des Eckpunkte-Papiers eins zu eins in den Tarifvertrag zu übernehmen und notfalls gerichtlich klären zu lassen.
Dieses Jahr führten die CFM-Beschäftigten mehrere Wochen Streik, um für gleichwertige Bezahlung, die Angleichung an TVöD-Löhne und die automatische Übernahme von Tariferhöhungen zu kämpfen. Nach dreitägigen Verhandlungen in der Nacht zum 6. Juni 2025 erzielten ver.di und CFM eine Einigung: Die Mitglieder stimmten in einer Urabstimmung mit 78,1 Prozent für die Tarifeinigung, die von der ver.di-Tarifkommission einstimmig angenommen wurde.
Durch den Tarifvertrag werden die Tabellenentgelte stufenweise an die Gehälter des TVöD angeglichen. Bereits ab dem 1. Juni 2025 steigen die Löhne, beispielsweise in der größten Berufsgruppe der OP-Reinigung um bis zu 460 Euro im Monat. Vollständig auf TVöD-Niveau werden nach Berechnungen bis zu 1.144 Euro mehr pro Monat möglich sein.
Trotz dieses Erfolgs bleibt die Eingliederung der CFM in die Charité weiterhin offen. Politische Versprechen, zuletzt vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, CDU, wurden bisher nicht umgesetzt.

