Heute ist bereits der vierte Tag unseres Sommercamps. Wir haben die letzten Tage mit über 500 Jugendlichen am Attersee verbracht und diese Zeit war voll von politischem Austausch, dem lernen von neuen Fähigkeiten und einem solidarischen und freundschaftlichen Miteinander. Trotz des schlechten Wetters zu beginn des Camps, konnten wir mit der Mitarbeit aller Teilnehmer für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Kern des Programms bilden die täglichen Seminare, in denen wir uns im Rahmen unserer Kampagne „Zeit aktiv zu werden – Gegen Rassismus, Aufrüstung und Sozialabbau!“ mit den Themen beschäftigen, die für als Jugend am dringendsten sind. Nach der Eröffnung des Camps und der Wahl eines Campkomitees haben wir zusammen mit Gästen aus Spanien und der Türkei über die Lage in den jeweiligen Ländern und die Probleme, die uns als Jugend insgesamt über Grenzen hinweg betreffen, diskutiert. Am folgenden Tag drehte sich das Podium und die Workshops um die Frage: Warum rüstet Deutschland auf? Und warum ist es nicht in unserem Interesse. Wir haben dabei deutlich herausgestellt, dass die Aufrüstung und die Militarisierung alle unsere Lebensbereiche durchdringt – sei es die Kürzungen im Sozialen oder aber auch die Forschung für die Aufrüstung an den Universitäten. Allem voran ging es darum wie wir gemeinsam als Jugend der Wehrpflicht entschlossen entgegentreten können
Zuletzt haben wir im Seminar zu Nationalismus und Rassismus herausgestellt, wie diese Ideologien genutzt werden um uns zu spalten und dass wir sie nur bekämpfen können, indem wir Kämpfe für unsere gemeinsamen Interessen führen – unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Diese Diskussionen konnten wir vertiefen, indem wir uns am folgenden Tag in Basisgruppen versammelt haben. Mit etwa 200 Studierenden, 80 Schülern und 80 Azubis und jungen Arbeitern haben wir uns über unsere Erfahrungen bei der Arbeit in Schulen, Unis, Betrieben und Berufsschulen ausgetauscht. Wir haben uns vorgenommen, dieses Wissen in unsere Orte mitzunehmen und zu diesem Zweck in den jeweiligen Bereichen spezifische Resolutionen verabschiedet. Damit werden wir gestärkt unsere Kampagne fortsetzten und an noch mehr Menschen herantrage – zum Beispiel indem wir uns in den Schulen gegen die Abschiebung von Mitschülern wehren, in den Unis gegen die Kürzungen in der Bildung protestieren oder in den Betrieben gegen den Stellenabbau stellen.
Um uns weitere praktische Fähigkeiten für die politische Arbeit im Ort anzuzeigen, sind außerdem unterschiedliche AGs Teil des Programms. Die ersten Ergebnisse konnten wir bereits miteinander teilen, so wurden etwa die ersten beiden Ausgaben der Camp-Zeitung schon herausgegeben. Auch das Abendprogramm wird von den Teilnehmern des Camps kollektiv gestaltet. Den Anfang machte ein Konzert mit Künstlern aus den Reihen der Vereine, es folgte ein Arbeiterlieder singen und ein Halay Abend. Die Freizeit und das Abendprogramm bieten dabei eine weitere Möglichkeiten Leute aus anderen Orten kennenzulernen und Freundschaften aufzubauen.
Dass das alles stattfinden kann und alle 500 Teilnehmer mit Essen versorgt werden, das Camp sauber bleibt und für die Sicherheit des Camps gesorgt wird, ist nur möglich, weil alle mit anpacken und in Schichten koordiniert diese Aufgaben übernehmen. Diese Bereitschaft das kollektive Campleben zu ermöglichen, stärkt unseren Zusammenhalt.
Wir freuen uns auf die restlichen Tage!