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Zeit aktiv zu werden – Sommercamp mit 500 Jugendlichen

Anfang August kamen bei dem Sommercamp der DIDF-Jugend und des Internationalen Jugendverbandes 500 Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen. Über die Inhalte, die Ergebnisse und Eindrücke konnten wir mit Tuğba Bakırcı, Mitglied des Bundesvorstandes der DIDF-Jugend, sprechen.

In eurem Aufruf wolltet ihr das Camp auch dafür nutzen, um den Kampf für eine lebenswerte Zukunft zu stärken. Inwiefern war dies möglich?

Wir beobachten seit einigen Jahren einen Zuwachs bei der Teilnahme auf unserem Sommercamp. Während wir letztes Jahr 350 Jugendliche waren, kamen wir in diesem Jahr mit 500 Schülern, Studierenden, Azubis und jungen Arbeitern zusammen. Allein das ist auch ein Weg dahin. Denn immer mehr Jugendliche sehen keine Möglichkeit mehr, außer sich zusammenzuschließen und sich zu organisieren. Auf unserem Sommercamp konnten wir uns austauschen über die Fragen und Hindernisse, die uns vor Ort begegnen. So z.B. der zunehmende Rassismus und die damit einhergehende Spaltung, die Aufrüstung und der Sozialabbau, den wir als Jugendliche auch am eigenen Leib spüren. Wir haben es aber nicht nur beim Austausch belassen, sondern wir haben uns bei den von uns selbst organisierten Seminaren und Workshops weitergebildet zu den Themen Frieden, Nationalismus und Rechtsruck, Individualismus und Lage der Frauen. Von besonderer Wichtigkeit waren die alljährlich stattfindenden Basisversammlungen, wo Schüler, Studierende, Azubis und junge Arbeiter jeweils zusammenkommen und sich über die spezifischen Situation vor Ort austauschen konnten und jeweilige Resolutionen verfasst wurden. Diese sind auf unseren Homepages zu finden.

Euer Camp organisiert ihr seit Jahren schon komplett selbst und bietet auch AGs an. Kannst du auch nochmal näher darauf eingehen?

Vom Essen, der Hygiene, Sicherheit bis hin zum Abendprogramm organisieren wir alles gemeinsam. Konkret bedeutet es, die jeweiligen Schichten werden von den Ortsgruppen übernommen. Mal werden gemeinsam Zwiebeln geschnitten, mal wird der Arbeiterliederabend übernommen. Unsere AGs werden zweimal am Tag angeboten. Bei der Zeitungs-AG wurden vier Campzeitungen herausgegeben. Hier konnten die Teilnehmer Fähigkeiten des Schreibens erlernen. Außerdem haben etwa. 20 aktive Mitglieder das Layouten gelernt und es wurde schon konkret an Ortsspezifischen Zeitungen oder Flyern gearbeitet. Bei unserer Kurzfilm-AG haben wir einen Film als Antwort zur Wehrpflicht produziert und dieses Jahr konnten wir bei der Musikproduktions-AG insgesamt vier Lieder produzieren. Dies sind nur einige Beispiele. Alles in allem können wir sagen, wir konnten 10 Tage lang gemeinsam Fähigkeiten erlernen, gemeinsam für einen guten Ablauf des Camps sorgen und uns allen voran durch das erlernte Wissen und den Austausch stärken für die Herausforderungen, vor denen wir nun in den Orten stehen. Wir haben die Chance auch genutzt, um unsere Kampagne, die das Motto „Zeit aktiv zu werden“ trägt, auszubauen. Wie jedes Jahr hat das Camp uns neue Erfahrungen und Motivation gebracht, die wir in den Orten in der praktischen Arbeit einsetzen werden.

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