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AGORA: Die Säulen des Himmels


Große Versammlungsplätze und Märkte im Zentrum einer Stadt wurden im alten Griechenland Agora genannt. Die Agora war häufig durch Tempelbauten auch ein religiöser Mittelpunkt. Der neue Film von Alejandro Amenabars wird ihrem Namen gerecht und handelt von dem Glaubenskrieg zwischen Heiden und Christentum im Jahr 391 nach Christus in Alexandria.
Die beliebte und reizende Wissenschaftlerin Hypatia unterrichtet an der berühmten Bibliothek von Alexandria Mathematik und Astronomie. Obwohl ihre Kollegen ihre Entscheidungen nicht ernst nehmen, wird die emanzipierte Philosophentochter von ihren Schülern respektiert. Zum einen, weil sie eine Frau ist, aber was viel wichtiger ist, weil sie ihre Thesen sehr modern und praxisorientiert darstellt. Lange vor Kopernikus und Galileo setzt sie sich mit den elementaren Fragen des Sonnensystems auseinander. In ihrer Klasse herrscht eine freundschaftliche Stimmung, weil sie ihren Schülern stets das Gefühl ermittelt, dass die unterschiedliche Religionszugehörigkeit unter ihnen keine Rolle spielt. Während sie auf der einen Seite viel Anerkennung bekommt, wird sie auf der anderen Seite von den Christen wegen ihren Erkenntnissen missachtet. Die Atheistin ist bei dem Glaubenskrieg hin und hergerissen. Sie versucht ihre Schüler immer zurückzuhalten, wenn es heißt, für die eigene Religion, Menschen zu töten. Sie hat auch einen großen Einfluss auf ihre Schüler, doch auch sie ist am Ende ihrer Kraft angelangt. Denn die Religion wird dermaßen ausgenutzt, dass die Menschen sich gegenseitig umbringen und nicht mehr sicher auf die Straße gehen können. Seitens der Regierung wird immer mehr Hass geschürt und ein Zusammenleben der Menschen wird unmöglich. Auch ihr Liebesleben ist etwas durcheinander. Einerseits hat sie sucht ihr Sklaven immer ihre Nähe, den sie dann frei gibt und andererseits gibt es ihren Schüler, der sie seit Jahren liebt. Doch sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und tut alles, um die Wissenschaft weiterzubringen.
Der Film zeigt viele Parallelen zwischen der heutigen und vergangenen Epochen, da Religion heute noch instrumentalisiert wird, um die Menschen voneinander zu spalten. Der Film ist bereits mit mehr als 3 Millionen Besuchern der erfolgreichste Film in seinem Heimatland Spanien.

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