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Arsch hoch und Mund auf!

Pinar Akı

„Es wird an den falschen Stellen gespart. Schluss damit! Denn wir dürfen nicht die Leidtragenden sein!“ Seit Jahresanfang haben sich verschiedene Künstler und Prominente aus Köln in die aktuelle Debatte um den künftigen Kölner Stadthaushalt eingemischt und sich mit Jugend- und Bürgerzentren, mit sozialen Einrichtungen und Projekten, die in der aktuellen Haushaltsplanung der Stadtverwaltung von Existenz gefährdenden Kürzungsabsichten betroffen sind, solidarisiert und gemeinsam mit ihnen protestiert.

Die von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Kürzungen in den Bereichen Jugend und Soziales bedeuten die Dichtmachung vieler Einrichtungen und sinnvoller Projekte, um Jugendlichen mit wenig Perspektiven und Problemen doch noch einen Weg zu zeigen. Wenn diesen Kürzungsvorschlägen zugestimmt wird, würden langfristig gewachsene Strukturen, die mit kleinen und kleinsten Budgets wichtige Arbeit leisten, leichtfertig zerstört. Das zunehmende Auseinanderdriften Deutschlands in Arm und Reich widerspricht nicht nur den Vorstellungen vom Zusammenleben in jeder Stadt, es spielt auch den Rechtspopulisten in die Hände.

Jetzt, kurz vor den endgültigen Entscheidungen im Rat der Stadt Köln fordert die Musiker- und Künstlerinitiative „Arsch huh und Zäng ussenander“ von den Ratspolitikern, die Belange der Jugend und der Migranten sowie das soziale Miteinander zu schützen und appelliert deshalb mit einer großflächigen Plakataktion direkt an die Ratsfrauen und -herren:

„Leev Politiker: Jetz ävver opjepass – Finger weg von Kinder- und Jugendeinrichtungen, Bürgerzentren, interkulturellen Projekten und Sozialprogrammen“ heißt es seit Mitte April auf 100 Großplakaten in Köln.

Auch in einem offenen Brief bringen sie ihre Forderung klar zum Ausdruck:

„Liebe Ratspolitikerinnen und –politiker!

Setzen Sie Prioritäten für den sozialen Frieden. Sorgen Sie dafür, dass nicht nur in der Innenstadt investiert wird, sondern wie am Beispiel der Bürgerzentren und Jugendzentren auch in die Stadtteile und Außenbezirke. Erteilen Sie den Kürzungsvorschlägen für die Bereiche Jugend, Soziales und Interkulturelles in den vor Ihnen liegenden Abstimmungen eine Absage. Stärken Sie mit ihrem NEIN den Zusammenhalt in unserer Stadt.“

 

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