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Bahnstreik: GDL lehnt Scheinangebot der DB ab

Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen der GDL (Gewerkschaft der Lokomotivführer) und der Deutschen Bahn DB führte die GDL mehrere bundesweite Streiks im Nah- und Fernverkehr durch. Die Folge waren zahlreiche Zugausfälle, die vor allem wegen den Herbstferien zu erheblichem Chaos im Reiseverkehr führten. Der bis zu 50-Stündige Streik an einem Wochenende wurde im Anschluss der gescheiterten Tarifverhandlungen von der GDL durchgeführt, um die sture Haltung des Bahnvorstandes bezüglich der GDL-Forderungen zu schwächen.

In den vergangenen Wochen fanden Verhandlungen zwischen der DB und der GDL statt, die nicht mit einer gemeinsamen Lösungsfindung endeten. Die Forderungen der GDL nach sofortiger 5%-Lohnerhöhung, weniger Überstunden und einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit um 2 Stunden fand von Seiten des Bahnvorstandes keine Zustimmung. Stattdessen bot die Bahn, so GDL-Chef Weselsky ein „Scheinangebot“ an, dass nicht zu akzeptieren sei. Demnach sollte die 5%-ige Lohnerhöhung in 3 Stufen ablaufen, und das bis zum Jahre 2016, was bei den Gewerkschaftsmitgliedern keine Überzeugung fand. GDL-Chef Weselsky erklärt, das Unternehmen verweigere „nach wie vor inhaltliche Verhandlungen für das gesamte Zugpersonal in der GDL“. Die Bahn biete zwar „für Lokomotivführer auf den ersten Blick scheinbar massive Verbesserungen, die sie aber gleichzeitig den Zugbegleitern verweigert“.

Neben den zahlreichen Zugausfällen und dem Verkehrschaos, die durch das unzureichende Angebot der DB ausgelöst wurde, besteht offensichtlich ein weiterer Konflikt. Die beiden Gewerkschaften GDL und EVG sind sich nicht einig, wer für die Verhandlungen der verschiedenen Mitarbeitergruppen zuständig sein soll. Während die Lokführer, die Mitglied der GDL sind, aktiv am Streik beteiligt waren, arbeiteten andere Mitarbeiter des Zugpersonals am Streik-Wochenende, was zum Spannungsverhältnis zwischen den Gewerkschaften führte.

Währenddessen haben alle Medien die Streikenden zu Staatsfeinden erklärt und versuchen die Sympathie, die Streiks in der Gesellschaft immer noch bekommen, zu brechen. Aber erst recht diese Streiks haben wieder verdeutlicht, was passiert, wenn sich die arbeitende Bevölkerung für gemeinsame Forderungen zusammenschließt: Notfalls steht das ganze Leben still!

 

Seval Mengi

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