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Castortransporte näher denn je!

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Ezgi Güyildar

Nun erreichte der vorerst letzte Castor-Transport aus Frankreich das Zwischenlager Gorleben. Der  13. Atommüll-Transport war mit 126 Stunden der zeitaufwendigste überhaupt. Obwohl 20415 Polizisten im Einsatz waren, wurde der Konvoi immer wieder von Blockaden tausender Atomkraftgegner aufgehalten. Mehr als 23000 Menschen versammelten sich zu einer Demonstration im Wendland. Zugleich sperrten etwa 3000 Aktivisten die Bahnstrecke durch Sitzblockaden und versuchten Schotter aus dem Gleisbett zu entfernen.
Während der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) die Aggressivität der „450 Linksautonomen“ beklagte die „brutalst gegen die Polizei vorgegangen sind“, hielt die Sanitäter-Zentrale der Bürgerinitiativen dagegen, mehr als 355 Personen behandelt zu haben, die von der Polizei u.a auch schwer verletzt wurden.
Dabei wurde insbesondere die brutale Vorgehensweise nicht nur den Demonstranten gegenüber, sondern auch gegen Journalisten und Sanitäter kritisiert.
Kein Ende in Sicht
Der Castor-Transport war vorerst der letzte mit hoch radioaktivem Müll aus Frankreich. Im Zwischenlager Gorleben stehen nun insgesamt 113 Behälter mit dem Müll. Deutschland ist vertraglich verpflichtet, den Müll der deutschen Atomkraftwerke aus der Wiederaufarbeitung wieder zurückzunehmen. Obwohl die schwarz-gelbe Bundesregierung in diesem Jahr den verzögerten Atomausstieg bis 2022 beschlossen hat, ist die Aufrichtigkeit dieses Beschlusses fraglich. Immer mehr Atommüll, kein Endlager, kein Konzept – aber dafür längere Laufzeiten für die Profitvermehrung der Atomkonzerne auf Kosten unnötiger Risiken für die Bevölkerung.
So sieht das „Energiekonzept“ der Bundesregierung für die Zukunft aus. Eine eventuell geplante Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke werden die Menge des Atommülls und damit die Probleme der Endlagerung für weitere zehntausende Jahre noch verschärfen. So wird der Müll hin und her geschoben. Interessant dabei ist die Tatsache, dass im Haushalt 2012 für die Erkundung in Gorleben 73 Millionen Euro vorgesehen ist, obwohl es nicht als Endlager dienen sollte und für die Endlagersuche anderswo nur 3 Millionen Euro vorgesehen sind.

Castor-Transport quer durch NRW
Nach Gorleben droht nun auch der NRW-Castor. Der radioaktive Müll in dem Forschungszentrum Jülich soll ab 2012 mit 152 Castoren mitten durch NRW transportiert werden. Dieses beschloss der Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich.
Der Beschluss wurde mit den Stimmen der Vertreter des Bundes gefasst, dem 90 Prozent der Anteile am Forschungszentrum gehören. Die Brennelemente sollen bis Ende Juni 2013 in Ahaus eingelagert werden. Damit sind mehrere Städte in NRW davon betroffen. Für die nächsten Woche sind Demonstrationen dagegen geplant.

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