Zilan Deniz Yavuz
„Endlich wird auch in NRW das Zentral-Abitur eingeführt! Jetzt wird alles besser!“ wurde gesagt,. Allerdings wurde dabei vergessen zu erwähnen, dass die Selektion der Schüler nun drastisch ansteigen wird.
Am Mittwoch, den 17. April wurde in NRW die Abiturprüfung im Fach Mathematik geschrieben, was in Chaos und Protest endete. Die Prüfung war die schwerste seit der Einführung des Zentralen Abiturs in NRW. Die Fragen waren viel zu unklar und nicht verständlich formuliert. Schüler des doppelten Abiturjahrgangs waren entsetzt. Kein Wunder, dass gerade in diesem Jahr die Prüfungsaufgaben so schwer waren. Es ist schließlich der erste Doppeljahrgang, in dem die G8 und G9 Schüler zusammen Abitur machen. Als würde es schon nicht reichen, dass die diesjährigen G8 Schüler als „Versuchskaninchen“ dienen, verursacht dieses Schulsystem eine noch größere Chancenungleichheit, die es ja ohnehin schon gab, da es in diesem Jahr auf die gleiche Anzahl von Studienplätzen doppelt so viele Bewerber geben wird.
G8 Schüler hatten mit der Schulzeitverkürzung zu kämpfen und waren sowieso im klaren Nachteil, denn sie mussten den gleichen Stoff wie die Jahrgänge vor ihnen in kürzerer Zeit machen. Viele Lehrer kamen nicht durch mit ihren Lehrplänen. In der Oberstufe wurden an manchen Schulen beide Jahrgänge zusammengefügt, wodurch Mängel bei den G8 Schülern auftraten.
In NRW sind die Studienplätze schon vor G8 schon knapp gewesen, was durch den Doppeljahrgang zum Höhepunkt führen wird. Aus diesem Grund mussten die Abiturienten selektiert werden, was mit dem Fach Mathematik einfach war. Nach der Prüfung entstand noch am selben Tag eine große Protestaktion. Auf Facebook wurde eine Gruppe mit dem Namen: „Protest gegen Mathe Abiturklausur‘13“ gegründet, welche mit enormer Geschwindigkeit an Mitgliedern gewann. Die Protestaktion fordert die Wiederholung der Prüfung. In der Gruppe tauschten sich die Abiturienten aus und planten, wie sie vorgehen würden. Viel Unterstützung kam von Mathe-Lehrern, Eltern und vielen anderen. Es wurde eine Online-Petition gestartet, welche an das Schulministerium gehen soll. Medien wurden informiert und im Radio, Fernsehen und in Zeitungen wurde über das Leid der Abiturienten berichtet. Die Abiturienten forderten ihre Lehrer auf, sich ebenfalls beim Schulministerium zu beschweren. Am Dienstag, den 23. April wurde eine weitere Demonstration vor dem Schulministerium in Düsseldorf organisiert. Das Schulministerium ging allerdings bisher nicht auf die Proteste ein mit der lächerlichen Begründung, dass die Lehrer, welche die Prüfung vor dem Prüfungstag kannten, sich vorher hätten beschweren müssen. Die Proteste wurden runter gespielt, indem gesagt wurde, dass es normal sei, dass in diesem Jahr ein größerer Aufstand ist, weil es doppelt so viele Abiturienten sind. Die Schüler ließen sich davon aber nicht einschüchtern und planten mehr und größere Aktionen. Es wurden Komitees für den organisierten Protest gegründet.