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Chemiewaffeneinsätze in Syrien

Ezgi Güyildar
Der Server einer britischen Rüstungsfirma, die mit privaten und staatlichen Organisationen zusammenarbeitet und Sicherheitsaufträge für Konzerne, Polizei und Militärs durchführt, ist gehackt worden und ein ganzer Berg an Dokumenten konnte dadurch heruntergeladen und veröffentlicht werden.

Der unter dem Nickname „JaslrX“ bekannte Hacker hatte die Firma „Britam Defence“ gehackt, welches vor allem im Mittleren Osten tätig ist und hauptsächlich aus ehemaligen Offizieren der SAS  (Special Air Service) und SFS (Special Force Service) besteht. Diese bieten ihren Kunden “diskret” ihre Erfahrungen im Kampf gegen den Terrorismus und geheime Sondereinsätze an. Den Dokumenten zufolge soll die Firma von Saudi-Arabien und Qatar eine Anfrage zur Planung und Ausführung eines Giftgaseinsatzes in Syrien erhalten haben, welcher der syrischen Armee in die Schuhe geschoben werden soll und somit letztendlich das genannte “Überschreiten einer roten Grenze” darstellt, um militärisch gegen Assad vorgehen zu können.

Den auf der Seite cyberwarnews.com und auf der russischen Nachrichtenageentur Ridus veröffentlichten Dokumenten zufolge wird davon gesprochen, chemische Waffen von Qatar nach Syrien einzuschleussen und diese dann in die Luft zu jagen. Aus dem bisher analysierten Mail-Verkehr geht hervor: Britam Defence ist in die Pläne involviert, um im Iran und Syrien Angriffe mit Chemiewaffen zu inszenieren.
JaslrX teilte mit, dass die Firma einen Server aus Singapur und an einem grossen Komplott gegen Russland und Syrien arbeitet. Weiterhin veröffentlichte der Hacker, dass die chemischen Waffen von einem ukraininischen Staatsangehörigen namens Artases Manasyan in die Luft gejagt werden sollten.
Insgesamt wurden 423 MB an Daten gehackt, die sich in einer Ordnerstruktur mit den Namen Syrien, Iran und Irak befanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den Daten um gefälschte und aufbereitete Informationen handelt, ist angesichts der Menge, der Details und vor allem der persönlichen Daten wie Kopien von Reisedokumenten (Reisepass, Ausweispapiere) der nachweislich bei Britam Defence arbeitenden Mitarbeiter als sehr gering zu betrachten.

Kriegsgrund inszenieren
Nachdem die USA in der vergangenen Zeit immer wieder betont, dass Assad biologische und chemische Waffen benutzen wolle, ist nach diesem Hackerangriff vieles deutlicher geworden. Vor allem, weil drauf hingearbeitet wird, dass die „rote Grenze überschritten werden soll“. Um eine militärische Intervention und einen Krieg zu rechtfertigen, braucht man einen Grund.
Interessant dabei ist, dass diese Informationen nirgendswo in Deutschland zugänglich sind und von den Mainstreammedien überhaupt keine Erwähnung finden, obwohl in den vergangegen Jahren über Hackeraktivitäten immer öfter berichtet wurde.

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