Das „Festival für Zusammenhalt und Solidarität“, das alle zwei Jahre von der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) im Kölner Tanzbrunnen veranstaltet wird, wurde dieses Jahr von über 8.000 Menschen besucht und setzte ein Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Angriffe auf unsere Rechte. In ihrem Redebeitrag wies die DIDF-Vorsitzende Zeynep Sefariye Ekşi darauf hin, dass der antifaschistische Kampf gegen das Erstarken der extremen Rechten auch in Deutschland zunimmt, und sagte: „Lasst uns als türkeistämmige Werktätige ein Teil dieses antifaschistischen Kampfes sein“.
Das Fest begann mit dem Kardelen-Frauenchor der Kölner Ortsgruppe von DIDF und der Gruppe Rastlantı. Der Platz verwandelte sich bei dem guten Wetter schnell in ein Erlebnis für Groß und Klein. Auf der einen Seite verbrachten die Kinder ihre Zeit mit Malen und Spielen im Kinderdorf, während auf der anderen Seite Schriftsteller an den Ständen mit ihren Lesern zusammentrafen.
Auf der Bühne wurden Grußbotschaften und Reden zu den aktuellen Problemen in Deutschland und den gemeinsamen Kampf für Lösungen gehalten. Witich Roßmann, Vorsitzender des DGB Köln, Carsten Burckhardt, stellvertretender Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) und Sevda Karaca, Abgeordnete der Partei der Arbeit (EMEP) aus Gaziantep in der Türkei, hielten Reden.
In ihrer Rede wies die DIDF-Vorsitzende Zeynep Sefariye Ekşi darauf hin, dass sich seit Anfang dieses Jahres 4 Millionen Menschen an den Protesten gegen den zunehmenden Rechtsruck, Rassismus und Nationalismus in Deutschland beteiligt haben und sagte: „Die Bevölkerung in Deutschland hat ihre Reaktion auf die rassistische Politik, den Hass und Nationalismus gezeigt. Die Pläne, 20 Millionen Migranten zurückzuschicken, und die Pläne für die sogenannte Remigration haben in unseren Kindern nicht die Angst gestärkt, sondern das Vertrauen und das Gefühl, dass wir Teil dieser Gesellschaft sind.“
Ekşi kritisierte die kriegerische und militaristische Außenpolitik Deutschlands und die Politik der Regierung scharf: „Während die Regierung Milliarden für die Armee, für Kriegsvorbereitungen, um einen Platz in der Welt einzunehmen, für Unternehmen, die reich sind, damit sie auf den Weltmärkten mehr Geld verdienen können, ausgibt, kürzt sie bei uns, bei unseren grundlegendsten menschlichen Bedürfnissen wie Gesundheit, Bildung und Wohnen. Der Grund für unsere Probleme ist, dass unsere Löhne trotz der hohen Lebenshaltungskosten immer noch auf dem Niveau von 2016 sind.“
Ekşi wies auch darauf hin, dass die DIDF-Festivals inzwischen zur Tradition geworden sind, und rief die Teilnehmenden auf, sich bei DIDF zu organisieren, um gegen alle Arten von Ungerechtigkeit zu kämpfen.
Das Festival wurde begleitet von Auftritten von Kontrast, Pablo Miró, ENGIN, Apolas Lermi, Rewşan, und dem Duo Selda Bağcan und Serenad Bağcan.