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Der einzige Weg – Aziz Nesin

Es kommt nicht von ungefähr, dass Gefängnisse, Kriminelle und kleine Gauner sich in den Werken Aziz Nesins wiederfinden. Denn seine offenen Worte und sein literarisches Schaffen haben ihm einen Platz in den Gefängnissen gesichert. Sein Werk „Der einzige Weg“ verfasste er in den siebziger Jahren, in dessen Mittelpunkt ein Hochstapler und notorischer Lügner steht: Paschazade, dessen Leben stets zwischen einer Zelle und einer Gaunerei spielt. Dabei fängt alles schon beim Namen an. Paschazade, „Sohn des Paschas“, nannten ihn Mithäftlinge. Wie er wirklich hieß, wusste keiner. Einmal nannte er sich Ahmet, dann Veli. Seinen wahren Namen wusste vielleicht auch er selbst schon nicht mehr. Aziz Nesin beschreibt Paschazade in seinem Vorwort mit folgenden Zeilen: „Den Helden dieses Romans lernte ich 1951 im Paschakapi-Gefängnis von Istanbul kennen. Er war ein notorischer Betrüger und hatte ein eindrückliches Vorstrafregister. Wie viele Häftlinge war auch er ein meisterhafter Erzähler. Wenn die ausgedachten Erlebnisse bei seinen Zuhörern gut ankamen, verbesserte er sie, ließ etwas weg, fügte anderes hinzu, und gab dem Ganzen schließlich die bestmögliche Form. Seine wirkungsvollsten Schöpfungen erzählte er so oft, dass er zum Schluss selbst daran glaubte. Er sagte bloß immer: Mir blieb nur ein einziger Weg: Betrug…“.

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