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Die Angst um den Arbeitsplatz steigt

Seval Mengi

 Immer mehr steigt die Besorgnis um den Arbeitsplatz und die Unzuversicht gegenüber dem deutschen Arbeitsmarkt, so die Ergebnisse einer Studie der Allianz-Versicherung.

Nach der aktuellen Studie zeigen die Zahlen offensichtlich große Sorgen und Existenzängste, die unter der Bevölkerung herrschen. Gerade einmal nur ein Viertel betrachtet den eigenen Arbeitsplatz als „sicher“. Im Vergleich: Letztes Jahr waren es sechs Prozent mehr gewesen.

Ist also die Rede von Wahnvorstellungen oder Horrorszenarien? Oder sind eigentlich andere Ergebnisse zu erwarten? Sicherlich nicht: Bei zahlreichen Schließungen von Betrieben, Drohungen von Stellenabbau wie beim Opel-Werk in Bochum, steigenden prekären Beschäftigungen, Abnahme sicherer Arbeitsplätze und der immer mehr steigenden Leiharbeit ist die Unzuversicht sicherlich berechtigt und anhand von Fakten erklärbar.

Die Studie wird ergänzt durch eine weitere Erklärung: 29 von 46 Lobbygruppen, sprich Wirtschaftsverbänden geben pünktlich zum Jahresbeginn an, dass die Zahl der Mitarbeiter in den Betrieben 2013 wohl unverändert bleiben werde. Doch immerhin elf Verbände befürchten einen Personalabbau und nur sechs Branchen erwarten Neueinstellungen.

Interessant ist jedoch zu betrachten, dass etwa ein drittel der Bürger an eine positive Entwicklung der Wirtschaft glaubt und versucht, mit einem Rest von Optimismus seine Ängste beiseite zu fegen. Kann man dennoch von der positiven Entwicklung der Wirtschaft sprechen? Hierbei spielen äußere Einflüsse eine Rolle, sodass diese Existenzangst und Unzufriedenheit geschickt durch Aussagen von Politikern und Medien abgedämpft werden.

„Die Arbeitslosigkeit sinkt, es gibt viele Beschäftigte, die Praxisgebühren für den Arztbesuch werden abgeschafft“- es sind diese Schlagzeilen, die die Angst bei 62 Prozent der Bürger wegnehmen und stattdessen Hoffnung und Glauben an die Entwicklung der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2013 schenken.

Die Studie zeigt deutliche Schwankungen bei den Ergebnissen der verschiedenen Bundesländer, was eine einheitliche bundesweite Annahme der Zahlen unmöglich macht. Diese regionalen Unterschiede lassen sich im Bezug auf die Anzahl der Beschäftigten erklären, doch viel wichtiger ist das hohe Misstrauen der Bürger in die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Nicht ohne Grund! Sicherlich werden sich diese Ängste in der zukünftigen Instabilität der wirtschaftlichen Lage und dem Arbeitsmarkt widerspiegeln und bestätigen.

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