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Die Theorie mit der Praxis verbunden!

Vom 11. bis 13. November veranstaltete die DIDF-Jugend eine Zukunftswerkstatt in Karlsruhe, an der über 30 Jugendliche aus Baden-Württemberg und Bayern teilnahmen. Durch diese Veranstaltung sollte die aktuelle Situation in den Orten vor Augen geführt werden und eine utopische Vorstellung, wie die Arbeit sein könnte, sollte erarbeitet und zu guter Letzt eine ordentliche Verbandsarbeit für die Stärkung der Ortsgruppen definiert werden. Es wurde viel diskutiert und gute Ergebnisse kamen heraus, so dass alle Delegierten gestärkt und motiviert wieder heimkehren konnten. Damit aber die Theorie auch mit der Praxis verbunden werden konnte, eröffneten die Teilnehmer einen Info-Stand am Marktplatz in Karlsruhe und verteilten Flyer gegen Stuttgart 21. Zusätzlich ruften sie zum Bildungsstreik am 17. November auf und sammelten Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei in Van. Im Laufe des Tages kamen sie mit sehr vielen verschiedenen Menschen in Berührung. Es waren Befürworter und Gegner von Stuttgart 21 dabei und welche, die noch Infobedarf hatten. Wir haben während der Veranstaltung einige Ansichten und Meinungen eingeholt:

 

Ich heiße Basak, bin 24 Jahre alt und studiere und wohne in Mannheim. An der Zukunftswerkstatt haben alle DIDF-Jugend-Ortsgruppen aus dem Süden mit einigen Vertretern teilgenommen. Wir haben gemeinsam diskutiert, wie die aktuelle politische Lage in Deutschland und vor allem in unseren Bundesländern ist. Vor allem interessierte uns, wie man junge Menschen angesichts ihrer konkreten Umstände und Lebensverhältnisse, mehr auf die politischen Verhältnisse hinweisen und ihr Interesse wecken kann. Demnach waren Stärkung, Vernetzung, politisieren und informieren und unsere großen Hauptthemen und Diskussionspunkte. Zudem waren wir in der Karlsruher Innenstadt und haben einen Anti-Stuttgart-21-Stand aufgebaut, um die Bürger auf die Volksabstimmung aufmerksam zu machen und dabei natürlich für den Ausstieg aus Stuttgart 21 zu werben. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich. Mit Hilfe des Infostandes und dem Verteilen von Flyern haben wir manche Einen auf unsere Seite ziehen können. Jedoch gab es auch Einige, die meinten, z.B. gegen das Kündigungsgesetz stimmen zu müssen und beschimpften diejenigen, die für das Kündigungsgesetz sind. Leider!!! Und dann gab es auch die komplett Uninteressierten. Was mir aber vor allem dort bewusst wurde, war, dass viele, wie sogar ich persönlich als Beispiel, aufgrund nicht vorhandener deutscher Staatsbürgerschaft, nicht wählen dürfen. Auch solche Leute kamen an unseren Stand und obwohl sie wirklich wählen wollen -natürlich gegen Stuttgart 21- dürfen sie das nicht. Dabei sind sie doch genauso Bürger dieses Bundeslandes, oder? Ich hoffe trotz alledem auf eine Volksabstimmung gegen Stuttgart 21 und auf eine positive Resonanz.

 

 

Ich heiße Deniz, bin 17 Jahre alt und gehe in Nürnberg noch zur Schule. Ich war am Stand gegen Stuttgart21 dabei, weil ich den Bau eines neuen Bahnhofs nicht für notwendig halte. Es kostet eine Menge Geld, das für sinnvollere Sachen ausgegeben werden kann. Ich als Einwohner Bayerns habe eigentlich keinen Einfluss auf die Wahlen, dennoch habe ich meine Freunde aus BaWü unterstützt, schon alleine aus Solidarität ihrer Monate langen Proteste. Dieses Projekt muss lahm gelegt werden. Als wir in Gruppen durch die Karlsruher Innenstadt zogen, um Flyer zu verteilen, bekamen wir gute Feedbacks, aber auch komische Blicke zugeworfen. Einige fragten uns, warum wir den als Migranten so interessiert sind an dem Projekt-Stop. Wir erklärten ihnen, dass es auch uns angeht, wenn Gelder an anderer Stelle fehlen. Zum Beispiel im Bereich der Bildung, da wir auch Schüler und Studierende sind, egal ob mit oder ohne deutschen Pass. Dies fanden viele Passanten toll und unterstützten unseren Einsatz.

Ich bin Isa und bin Azubi bei Daimler in Mannheim. Seit Beginn des Protestes gegen das Milliarden-schwere Projekt S21 sind wir mit dabei und sind entschieden dagegen vorgegangen. In Karlsruhe haben wir, die Teilnehmern der Zukunftswerkstatt, versucht mit einem Infostand und Flyerverteilen, die Bevölkerung auf die Abstimmung am 27. November aufmerksam zu machen. Und natürlich haben wir versucht, sie davon zu überzeugen, dass sie mit JA für den Stop stimmen sollen. Wir haben mit unserer großen Gruppe von Jugendlichen für viel Aufsehen gesorgt und es hat uns viel Spaß gemacht. Wir werden weiter daran arbeiten, damit auch außerhalb Stuttgarts die Menschen aufgeklärt werden und nicht mit NEIN stimmen. Sondern: Oben bleiben und mit JA Stimmen. Ich denke, wir haben viele Menschen an diesem Tag erreicht und uns hat es gezeigt, dass wir gemeinsam sowohl Spass haben, als auch uns für unsere Rechte einsetzen können.

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