Written by 16:01 HABERLER

Drei Forderungen, ein Paket

igmetall

Die IG Metall Baden-Württemberg fordert für die laufende Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, Verbesserungen bei der Altersteilzeit und den Einstieg in eine Bildungsteilzeit.

WARUM BESSERE ALTERSTEILZEIT

Nach Änderung der Rentengesetze muss die tarifliche Altersteilzeit neu geregelt werden. Die IG Metall will flexible Ausstiege langfristig tariflich absichern, weil bei steigendem Leistungsdruck fast jeder Zweite fürchtet, nicht bis zur Rente durchzuhalten.

Untere Entgeltgruppen müssen finanziell besser gestellt werden, damit sie sich das vorzeitige Arbeitsende leisten können. Besonders Belastete brauchen einen vorrangigen Zugang – nicht nur in Schichtarbeit.

WARUM 5,5 PROZENT MEHR ENTGELT

Die Forderung der IG Metall nach 5,5 Prozent mehr Geld lässt sich nach wie vor gut begründen und auch bezahlen. 2015 wächst die deutsche Wirtschaft nach allen Prognosen weiter, größter Wachstumstreiber ist und bleibt der private Konsum. Unser Arbeitgeber, die WMF, wächst seit Jahren kontinuierlich und kann 5,5 % Lohnerhöhung locker für die Beschäftigten bezahlen.

Warum neue Bildungsteilzeit

Mit einer geförderten Bildungsteilzeit will die IG Metall Beschäftigten den Anspruch auf mehr Zeit und Geld für die persönliche Weiterbildung verschaffen.

Wer sich bildet, hat bessere Aufstiegschancen und Arbeitsbedingungen. Fakt ist: Je geringer die Einkünfte, umso seltener nehmen Beschäftigte an Fortbildungen teil.

Arbeitsplätze für An- und Ungelernte werden in Zukunft eher weniger. Deshalb ist es gerade für diese Kolleginnen und Kollegen wesentlich, sich durch Weiterbildung die Chance auf Anschluss an die technologische Entwicklung zu behalten.

Eine neue Bildungsteilzeit könnte –analog zur Altersteilzeit – den Verdienstausfall teils kompensieren. Davon würden junge Ausgelernte, die zum Beispiel studieren wollen, ebenso profitieren, wie langjährige Beschäftigte.

Das erste Angebot der Arbeitgeber ist nicht akzeptabel: NUR 2,2%!

Das Angebot von Südwestmetall soll bis zum 31. Dezember 2015 gelten, die Entgelte aber erst zum 1. März angehoben werden. Die Gewinne bei Metallunternehmen und bei WMF steigen, da sind 2,2 Prozent Entgelterhöhung einfach nicht genug. Da muss mehr kommen!

ALTERSTEILZEIT? – RENTE ERST AB 65!

Soll es auch künftig auf Basis des bisherigen Tarifvertrags geben. Allerdings plant Südwestmetall deutliche Abstriche: Der Anspruch auf Altersteilzeit soll von 4 auf 2 Prozent halbiert und auf besonders Belastete beschränkt werden, zudem soll ATZ nur noch mit der Regelaltersrente kombinierbar sein. Das heißt: Rente erst ab 65 und älter.

Wir fordern unseren Arbeitgeber WMF auf, die Forderung der IG Metall beim Arbeitgeberverband Südwestmetall durchzusetzen.

 

WIR WEHREN UNS!

Am 11.2.2015 ist die dritte Verhandlungsrunde. Wir stehen mit Vollgas hinter dem Forderungspaket aus 5,5 Prozent mehr Entgelt, einer neuen Altersteilzeit und dem Einstieg in eine geförderte Bildungsteilzeit der IG Metall.

 Hüseyin Öncü*

* freigestellter Betriebsrat bei WMF und Mitglied der Großen Tarifkommission

 

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