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Drohnen retten leben?

Der Verteidigungsausschuß des Bundestages hat sich mit der möglichen Beschaffung von Kampfdrohnen befaßt. Auf der Tagesordnung standen »völker-, verfassungsrechtliche sowie sicherheitspolitische«, aber eben auch »ethische Fragen«, die die Anwendung ferngesteuerter Tötungsroboter betreffen. Kampfdrohnen sind nicht sonderlich beliebt: Letztes Jahr sprachen sich bei einer Infratest-dimap-Umfrage zwei Drittel der Befragten gegen ihre Verwendung bei der Bundeswehr aus. Um Widerstände zu schwächen, hatte die Bundesregierung eine »breite Debatte« zum Thema angekündigt. Jetzt aber drängt die Zeit, denn die Industrie will endlich loslegen und braucht Planungssicherheit. Und die Bundeswehr besteht darauf, deutschen Soldaten das Leben zu retten. Dafür brauche man Drohnen, so Generalleutnant Hans-Werner Fritz. Wer die Einsatzrealität kenne, »weiß, wie lange sich eine Minute anfühlen kann, in der möglicherweise der Tod eintreten kann«; Drohnen könnten deutschen Soldaten das ersparen, mithin Leben retten. Darüber, wie sich die Minute bis zum Tod auf der anderen Seite der Front anfühlt, berichtete Fritz nichts. Ministerin von der Leyen will sich nun rasch entscheiden – wie es in ihrem Ministerium heißt, für Kampfdrohnen.

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