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Ein Sturm – eine Lösung?

Melis Aylin Ayyildiz

Über eine Woche lang wütete Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen, verwüstete Inseln und nahm mehr als 10.000 Menschen das Leben. 25 Millionen Betroffene kämpfen immer noch mit den katastrophalen Auswirkungen: Es fehlt ihnen an Trinkwasser und Nahrung, nicht zuletzt an dringend notwendiger medizinischer Versorgung. „Haiyan“, mit Windböen von bis zu 379 km/h einer der vier stärksten Wirbelstürme der Welt, zeichnete ein Bild der Zerstörung und Not.

Wie konnte es zu solch einer Katastrophe kommen? Stellt der Sturm etwa das Ergebnis der globalen Erwärmung dar, ein Gegenschlag von Mutter Natur? Auf der Uno-Klimakonferenz in Warschau appellierte zumindest ein philippinischer Abgeordneter an das Mitgefühl seiner Kollegen; er fordert im Hinblick auf die katastrophalen Folgen von „Haiyan“ den Abschluss eines international verbindlichen Vertrages, der die Einschränkung des CO2-Ausstoßes bewirken soll. Damit erhofft er sich das Ende der Klimaerwärmung. Auch Umweltaktivisten und – organisationen sehen die Ursache darin, wie tief Kohlekraftwerksbetreiber in einigen Regierungen verwurzelt sind.

Nichtsdestotrotz: Wie fatal ein Sturm ausfällt, hat insbesondere mit der Art und Weise zu tun, wie Häuser, Siedlungen und Dämme gebaut sind. In den bekannten Sturmregionen in den USA kam es trotz häufigerer Vorkommen von Stürmen zu verhältnismäßig viel weniger Toten. Wie relevant stabile Bauten in dieser Hinsicht sind, zeigt auch das Resultat des Wirbelsturms „Nargis“, dem 2008 in Myanmar – ein Land geprägt von Armut – etwa 140.000 Menschen erlagen, obwohl er zwei Sturmstufen schwächer als „Haiyan“ gewesen ist. Je ärmer also die betroffene Gegend, desto katastrophaler die Ausmaße und Folgen für die Bevölkerung.

Richtlinien, die der Erderwärmung ein Ende setzen sollen, werden ohne Frage immer relevanter und sind dringend von Nöten. Es ist allerdings Tatsache, dass die immens hohe Zahl der Opfer von „Haiyan“ viel geringer ausgefallen wäre, hätten die Häuser der betroffenen Regionen mehr Bestand gehabt. Die Chance auf ein Leben in Sicherheit darf nicht darauf basieren, ob man sich stabile vier Wände leisten kann.

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