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Erneut Massaker an Arbeiter in der Türkei

01Torunlar

Die Kette von so genannten Arbeitsunfällen mit Todesopfern reißt nicht ab. Erneut wurden 6. September zehn Arbeiter auf einer Baustelle im Istanbuler Stadtteil Mecidiyeköy getötet, als ein Lift aus dem 32. Stockwerk in die Tiefe stürzte. Vertreter der Regierung und der Baufirma machten in ihren ersten Erklärungen die Bauarbeiter als Verantwortliche des Unfalls aus, weil sie die Sicherheitsmaßnahmen nicht befolgt hätten. Die Fakten zeigen allerdings etwas anderes: die Firma hatte eine Baugenehmigung, wonach sie entgegen allen Arbeitsschutzgesetzen die Arbeiter 24 Stunden am Tag auf der Baustelle einsetzen konnte.

Es wurde bekannt, dass der Lift erst vor einigen Tagen in die Tiefe stürzte und trotz mehrmaliger Hinweise der Arbeiter nicht repariert wurde. Auf der Baustelle wurde vor fünf Monaten ein Arbeiter getötet und die Bauaufsicht hatte den Bauherrn wegen fehlender Arbeitsschutzmaßnahmen lediglich zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 5.600 Lira verurteilt.

Kurze Zeit nach dem Tod von zehn Arbeitern wurde die Baustelle von zahlreichen Polizisten und Wasserwerfern belagert, um Proteste im Keim zu ersticken. Eine Prostaktion von Angehörigen am Tag nach dem Unfall wurde unter Einstaz von Tränengas aufgelöst.

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