Der 21. März wird als der internationale Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung gefeiert. Für Jugendliche der DIDF-Jugend Nürnberg war dieser Tag Anlass genug, um mit einem „Festival der Kulturen“ Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zusammen zu bringen und Vorurteile abzubauen. In der Vorbereitungsphase trafen sie sich mehrmals und überlegten, wie sie dieses besondere Festival gestalten könnten. Kreative Köpfe und fleißige Hände waren hierfür gefragt. Und heraus kam die Idee, ein Tanzfestival zu gestalten.
Jugendliche bewegen etwas
Doch ein Festival zu organisieren erfordert viel Arbeit und Disziplin. Mit einer Vorbereitungsgruppe von neun Jugendlichen trafen sich die Jugendlichen deshalb regelmäßig und gaben sich Aufgaben, darunter die Gestaltung der Flyer und Plakate oder die Suche nach Sponsoren. In der gesamten Stadt verteilten sie in kleinen Gruppen Flyer und hingen Plakate auf. Ein besonders wichtiger Punkt war auch die Kooperation mit anderen Organisationen, wie dem Bündnis „Nazistopp“ und der DGB-Jugend, von denen auch Redner zum Festival eingeladen waren. Mit jeder neuen Idee und jedem kleinen Erfolg nahm auch die Aufregung zu. Viele Jugendliche, im Alter von 14 bis 16 Jahren, hatten zuvor noch nie an der Organisation einer derartigen Veranstaltung mitgewirkt. Das erklärte auch ihre Aufregung.
„Tanz gegen Rassismus“
Am 20. März war es dann soweit: das „Festival der Kulturen“ fand unter dem Motto „TANZ GEGEN RASSISMUS“ statt. Viele Tanzgruppen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen waren zu der Veranstaltung eingeladen. Eine Besonderheit gab es auch. Aufgrund der vorbelasteten Geschichte Armeniens und Griechenlands mit der Türkei war es für die jungen Veranstalter besonders wichtig, dass die Folkloregruppen aus diesen Ländern an dem Festival teilnehmen. Anfangs ergaben sich Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme mit der armenischen Gruppe. Diese äußerte ihre Unsicherheit gegenüber der Veranstaltung und ihrer hauptsächlich türkisch-stämmigen Organisatoren. Doch die Jugendlichen verdeutlichten ihnen gegenüber, dass das Festival genau das Gegenteil ihrer Ängste erreichen möchte. Somit wurden alte Vorurteile abgebaut und die armenisch-türkische Freundschaft nochmals gestärkt.
Tänze und Kulturen aus aller Welt
Tanzgruppen aus Armenien, Indien, Vietnam, Serbien, Griechenland, Thailand, Sri Lanka und Rumänien betraten an diesem Abend die Bühne und verzauberten die Zuschauer. Die Folkloregruppe der DIDF-Jugend Nürnberg führte traditionelle Tänze aus der Türkei auf.
Dann war es soweit
Drei Stunden vor Programmbeginn herrschte eine angenehme Stimmung unter den Jugendlichen, trotz Aufregung und Stress. Eine lange Vorbereitungsphase lag hinter ihnen. Von A bis Z war alles durchorganisiert: Moderation, Hauptverantwortliche, Standverantwortliche.
Da war die Freude unter ihnen besonders groß, als ungefähr 250 Gäste zu ihrem Festival erschienen. „Dadurch, dass wir zum Beispiel gesehen haben, dass wirklich jeder von uns die Freunde mitgebracht hat, war uns klar, wie wichtig uns das Festival eigentlich ist. Die Zusammenarbeit der Kommission hat erfreulicherweise sehr gut geklappt, so dass Probleme, wie zum Bespiel Verzögerungen des Ablaufs, weil manche Tanzgruppen zu spät kamen, dem Publikum nicht einmal auffielen.“ erklärte ein junger Veranstalter.
Ziele erreicht!
Und wie alles Schöne nahm auch das Tanzfestival der DIDF-Jugend Nürnberg sein Ende. Mit großem Beifall bedankte sich das Publikum bei den Veranstaltern. Das Ziel des „Festivals der Kulturen“ wurde erreicht. Sogar die armenischen Teilnehmer tauschten ihre Unsicherheit gegen Freundschaft aus und erklärten sich zu zukünftigen Treffen mit der DIDF-Jugend bereit. “Die Arbeit in der Gruppe macht mir so viel Spaß. Wir sind zu einer kleinen Familie geworden.“ fasst ein Jugendlicher zusammen. Mit solch einer Familie können noch viele schöne Festivals gegen Rassismus ins Leben gerufen werden. Denn heute brauchen wir sie mehr als je zuvor.
Duygu Suat Altunay