Written by 08:26 DEUTSCH

Früh „kriegstüchtig“ werden

Die Ampelregierung hat wiederholt deutlich gemacht, dass sich Deutschland immer mehr zur Kriegspartei entwickelt, die Gesellschaft weiter militarisiert werden soll und man, um es mit den Worten von Boris Pistorius (SPD) zu sagen: „kriegstüchtig“ werden müsse. Für die Regierung reicht es offensichtlich aber nicht aus, diese Vorstöße bei Erwachsenen anzubringen. Je früher, desto besser lautet die Devise. Denn wer kriegstüchtige Erwachsene braucht, muss sie sich selber heranziehen.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die bis jetzt vor allem mit völliger Unbekanntheit aufgefallen ist, hat sich vor kurzem zu Wort gemeldet: es sei Aufgabe der Schulen, Jugendliche auf den Kriegsfall vorzubereiten. Geht es nach Stark-Watzinger, gibt es in Zukunft Zivilschutzübungen, noch mehr Jugendoffiziere in den Klassen und keine Zivilklauseln mehr an Hochschulen. Beim Sportunterricht kriechen die Schüler dann wohl bald unter Stacheldraht durch oder hüpfen durch Schützengräben. Dass sich Deutschland in einer Bildungskatastrophe befindet, bis 2035 68.000 Lehrkräfte fehlen werden, jeder vierte 4. Klässler nicht richtig lesen kann oder jeder dritte Schüler an Depressionen leidet, geht wohl an der Bildungsministerin vorbei. Stattdessen tritt sie mit kriegsbefördernden Aussagen in Erscheinung. Damit befindet sich Stark-Watzinger in „bester“ Gesellschaft. Nicht nur verfolgt sie die Kriegslinie ihrer Parteikollegin mit dem ebenso imposanten Doppelnamen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, deren offensichtlich erklärtes Ziel die Militarisierung der Gesellschaft ist, weiter. Sie bekommt ebenfalls Zuspruch von SPD- und Grünenabgeordneten, als auch vom Deutschen Lehrerverband (!). Kritik gibt es von der LINKEN und von Teilen der CDU (man muss aber vermerken: sie stellt die Opposition dar!).

Die Militarisierung der Jugend ist schon längst „Räson“. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht (über deren Reaktivierung ebenfalls momentan gesprochen wird), wirbt die Bundeswehr aggressiv an Schulen, Jobmessen und auf Social Media bei jungen Menschen. Die Militarisierung der Gesellschaft soll auch vor den Jüngsten nicht Halt machen, im Gegenteil. Statt Schülerinnen und Schülern die Zukunftsängste zu nehmen und Friedenspädagogik zu betreiben, will die Ampel ihre Kriegsrhetorik in alle Bereiche des Lebens reintragen.

Close