Der Kampftag der Arbeiter, Angestellten, Beschäftigten und Azubis, der 1. Mai ist da. Und es ist wichtig, dass dieser Kampftag wieder den Ruf und Namen bekommt, den er verdient. Das ist längst überfällig. Zu niedrige Löhne, Arbeitshetze, gleiche oder mehr Arbeit bei ungleicher Bezahlung, fehlende Ausbildungsplätze oder Übernahme und Arbeitslosigkeit gehören heute zu den Alltagsproblemen, die niemanden mehr zu wundern scheinen. Als wäre das so normal, dass Menschen überflüssig sind. Dabei sind genug Reichtum und Möglichkeiten vorhanden, alle Menschen mit Beschäftigung, Gesundheit, Bildung und dergleichen zu versorgen!
Aber: Allein in Deutschland sind 5,3 Mio. Menschen im erwebsfähigen Alter arbeitslos, Leiharbeit und Werkverträge nehmen überhand und Rentenreformen und Mindestlöhne der Großen Koalition sind nichts als Augenwischerei, da “zu viele Ausnahmen” die meisten betroffenen sowieso ausschließen. Innen- wie außenpolitisch dreht sich das Rad gegen die Bevölkerung, gegen die Interessen der Arbeiter und Werktätigen und die Widersprüche des System spitzen sich weltweit zu, auch militärisch.
Gegen dieses System und dagegen, dass die Quittung der Krise weiterhin die Arbeiter und Werktätigen zahlen sollen, kann man was machen! Das, was in Griechenland, Spanien oder Portugal durchgezogen wurde, soll morgen in der Ukraine durchgesetzt werden: Im Interesse von europäischen Konzernen und Monopolen soll die werktätige Bevölkerung bluten!
Der 1. Mai war und bleibt mehr als ein Tag für mehr Lohn. Der 1. Mai ist der politische Feiertag der internationalen Arbeiterklasse für eine gerechte Gesellschaft, für die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und gegen Kriege und Rassismus in jedem Land.
Die Gewerkschaftsführer mögen versuchen, den 1. Mai nur in Salons oder Gedanken zu feiern oder aus dem Kampftag ein Volksfest machen. Wir aber müssen aufhören, nur zu klagen und müssen selber anpacken! Solange die Mehrheit nur im Stillen und in seinen eigenen Wänden seinen Unmut äußert, so lange wird sich wenig verändern. Wahre Veränderung kommt mit eigenem, aktiven Anpacken. Die Kampfbereitschaft der Angestellten im öffentlichen Dienst hat gezeigt, dass die Werktätigen mächtig sind, auch wenn sie ihrer Macht noch nicht bewußt sind. In vielen Betrieben sind kämpferische Gewerkschafter in Betriebsräte gewählt worden und dieser Ansatz muss über den 1. Mai hinaus noch weitergeführt werden! Es ist Zeit, aus der Deffensive herauszukommen. Denn einen Kampf gewinnt man nicht, wenn man sich nur duckt!