Written by 14:48 HABERLER

Ich habe getötet, ich wurde getötet

Yankı Kaya

Ungefähr 1,50m groß, dunkle Haare, zerrissene Lumpen die nicht mal die Beine bedecken und keine Schuhe an, sitzt er an der Wand angelehnt. Auf den zweiten Blick hat der Junge große dunkle Augen, und ein vernarbtes Gesicht. Ein Straßenkind vielleicht 12 Jahre alt.

in Junge dessen Bart gerade wächst und gedeiht, auf dem Weg von der Schule zur Mosche, trägt einen Koran sauber verpackt in einem Beutel, sieht weder nach links noch rechts. Es ist Freitag, das Freitagsgebet steht an.

In einer kleinen brüchigen Hütte lebt eine große Familie, bestehend aus Vater, Mutter, 5 Töchtern und 2 Söhnen. Die Familie ist sehr arm und entschließt sich somit gegen ein Honorar in Höhe von 2000 Euro, den 14 Jährigen, gesunden Sohn zu verkaufen.

Die Präsenz der Dschihadisten im syrischen Kriegsschauplatz ist stark ausgeprägt und allerseits bekannt. Weniger bekannt ist, dass sich unter den Rekrutierten viele Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 18 Jahren und auch Kinder unter zehn Jahren befinden. Die eben genannten Beispiele entsprechen laut Vertreter des „Bündnisses gegen den Krieg“ genau der Zielgruppe des Dschihad.

Kinder und Jugendliche sind in der Regel leichter zu rekrutieren als Erwachsene. Üblicherweise werden sie zwangsrekrutiert, aber insbesondere Jugendliche schließen sich gelegentlich auch freiwillig bewaffneten Gruppen an. In der Regel kommen Kindersoldaten aus armen Bevölkerungsschichten; viele sind durch Kriegsereignisse von den Eltern getrennt worden und suchen Schutz, es sind Kinder aus Flüchtlings- und Vertriebenenlagern oder Straßenkinder. Unter diesen Umständen kann der Krieg für diese eine Chance sein, ihre Existenz zu sichern, ihnen soziale Anerkennung zu bringen und vor allem das Tor ins Nirvana nach dem Tode öffnen. Kinder sind auch leichter zu beeinflussen und somit auch risikofreudiger.

Also werden Kinder in militärischen Schnellkursen ausgebildet und oft an die vorderste Frontlinie geschickt, wo sie den Regierungssoldaten als Kanonenfutter gegenüber stehen. Allein aus Tunesien sollen laut dortigen Regierungsangaben rund 5000 Jugendliche auf syrischen Schlachtfeldern im Einsatz sein. Die Zahl der aus Ägypten nach Syrien geschleusten Jugendlichen dürfte ungefähr gleich hoch sein.

 

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