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„Ich will Frieden“ = „PKK-Sympathisantin“?

Pinar Kaba

Wenn ich mir die derzeitige Situation der Türkei anschaue, dann sehe ich: eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt, kriegswillige Staatsmänner, verängstigte Mütter und Söhne, unschuldige Tote und einen für das Zusammenleben der Menschheit ungesunden Nationalismus der einzelnen Völker.

Die Situation der Türkei in Bezug auf die Kurdenfrage ist ein sehr heikles Thema, weil sich in den Köpfen der Menschen Mutmaßungen, Spekulationen und gefühltes Wissen als „Fakten“ etabliert haben und somit die Separation türkischer und kurdischer Nachbarn, Freunde und Kollegen stärker wird.

Auch Berliner Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern aus der Türkei stammen, beschäftigt die Situation der Türkei so sehr, dass Facebook-Pinnwände mit gegenseitigen Hasssprüchen, Vorwürfen und Drohungen gefüllt sind.

Objektivität, Menschlichkeit und Fairness wird durch die Medien und anderen äußeren Einflüssen erschwert. Traurigerweise musste ich am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, objektiv zu sein in einer Gesellschaft, die weder Objektivität, noch wirkliche Fakten kennt. Mit viel Gefühl formulierte ich meine Sätze bei Facebook: „Ich will keinen Krieg!“ und bei meinen Facebook-Freunden blieb nur das Wort Krieg hängen. Absichtlich formulierte ich meine Aussage um zu: „Ich will Frieden!“. Wohl etwas zu human und unparteiisch, da ich kurz darauf Dinge wie „Dafür ist es zu spät!“ zu lesen bekam oder als „PKK-Sympathisantin“ bezeichnet wurde.

Es ist traurig, mit anzusehen, wie zugelassen wird, dass Medien unsere jungen Berliner separieren, die zuvor keinerlei Probleme miteinander hatten. Die Macht der Medien und die Mechanismen der Manipulation sind die ersten Themen, womit man sich auseinandersetzen muss, um überhaupt ein offenes Ohr für beide Parteien haben zu können.

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