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IG BAU: Rente muss zum Leben reichen!

Mahir Sahin

 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat auf ihrem außerordentlichen Gewerkschaftstag beschlossen, das Thema Altersarmut stärker anzugehen. Die neue Initiative zur Altersarmut wird unter dem Motto „Rente muss zum Leben reichen“ starten. Die IG BAU schlägt in ihrem Beschluss Maßnahmen gegen Altersarmut vor und macht sich stark für eine soziale Reform der Rentenversicherung unter anderem, um die Rente mit 67 zu stoppen. Laut DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach, ist gerade bei Arbeitern, die aus gesundheitlichen  Gründen gezwungen sind, vorzeitig den Beruf aufzugeben, Altersarmut vorprogrammiert. Denn diese müssen dann mit  hohen Abschlägen rechnen.

Zentrale Gründe für Altersarmut sind unter anderem die Ausweitung des Niedriglohnsektors und die von der Politik beschlossenen Rentenkürzungen, so Annelie Buntenbach. Gerade die von der Gewerkschaft IG BAU vertretenen Berufe sind besonders von der Problematik der Rente mit 67 und Altersarmut stark betroffen.
Laut dem Bundesvorsitzenden der IG BAU, Klaus Wiesehügel, erreichen lediglich zehn Prozent der Arbeiter und Angestellten die Rente mit 65. „Der Rest fällt vorher raus.“ Grund ist wohl  u.a. der miserable Arbeitsschutz in der Branche, in der beispielsweise das Tragen schwerer Lasten Alltag ist. Ein weiteres Problem sei die mangelnde Regenera­tionszeit. „Es gibt kein Land in Europa, in dem so viele Überstunden gekloppt werden wie in Deutschland“, kritisierte Klaus Wiesehügel.

Da die Jahre zwischen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben und dem Rentenbezugsalter  immer größer werden, will die IG BAU dem tarifpolitisch entgegenwirken, indem bei frühzeitigem Ausscheiden aus dem Job eine „Brücke“ bis zur Rente geschaffen wird. Außerdem fordert die IG BAU Regelungen für besonders belastete Beschäftigtengruppen.

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