Written by 14:03 HABERLER

„Kicken gegen Rechts“ in Marburg

Am 9.02.2025 veranstalteten die DIDF-Jugend und der Internationale Jugendverein Marburg ein Fußballturnier mit 20 Mannschaften und ca. 200 Teilnehmenden. Am selben Tag gingen auch über 14.000 Menschen gegen Rechts auf die Straße.

Das Turnier fand inmitten des Wahlkampfes und kurz vor dem 5. Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau statt.

Seien es Teams aus den unterschiedlichen Fachbereichen der Universität, die sich zusammenschlossen, verschiedene Berufsgruppen, wie ein ganzes Team aus Professor:innen oder Teams aus Schüler:innen oder junge Arbeiter:innen und Auszubildende. Alle wollten zusammen ein Zeichen gegen Rechts in ihrer Stadt setzen.

Einige Teams kamen auch direkt von der Demonstration zum Turnier. Vorort konnte die Kälte mit Tee, Kaffee und Sucuk Toast etwas besser ausgehalten werden. Dies hat auch eine gute Gelegenheit geboten, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, sei es um über die „Brandmauer“ zu diskutieren oder um über die Arbeits- und Lernbedingungen in den Austausch zu kommen. Gleichzeitig konnte mit der Kampagne des IJV „Strike back- Wir holen uns die Uni zurück!“ die Verknüpfung mit dem Rechtsruck und dem Sozialabbau an der Marburger Uni hergestellt werden.

Dass Rassismus auch keinen Halt vor der vermeintlich „linken Universitätsstadt“ macht, wird an den zahlreichen Angriffen auf das Mahnmal „Memoria: Für alle Opfer rassistischer Gewalt seit der Wiedervereinigung“ deutlich. Vor vier Jahren wurde mit der Plattform „Solidarität Simdi“ das Mahnmal mit vielen Vereinen und Organisationen aufgestellt. Auch die vielen Villen, die in den Händen der Burschenschaften sind, gelten als Keimzelle für rechte Funktionäre. So sind die Villen in Marburg nicht nur Orte des Vergnügens, die junge Studierende mit günstigen Mieten und coolen Partys anwerben, sondern auch Austragungsorte für rechte Konferenzen mit rechten Prominenten, wie Martin Sellner. Auch wenn diese Veranstaltungen immer mit Protest und Aufsehen begleitet werden, hat dieses Fußballturnier auch viele Menschen erreicht, die bisher nicht politisch aktiv waren.

„Wir haben als Arbeiterjugendverbände nochmal gesehen, dass es genau solche kulturellen und sportlichen Aktivitäten sind, die uns in unserer Stadt fehlen. Gemeinsam haben wir nicht nur ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt, sondern auch in Solidarität mit so vielen unterschiedlichen Nationalitäten, Berufsgruppen und Studiengängen den Zusammenhalt gelebt“, so Ruby Ode Flyn vom Internationalen Jugendverein.

Zum Schluss betont Simal Utkun von der DIDF-Jugend nochmal: „Wir nehmen unsere Zukunft selbst in Hand, in der Schule, in der Uni oder im Betrieb. Lasst uns Hand in Hand und unabhängig unserer Herkunft für unsere Interessen einstehen: Für eine Welt frei von Ausbeutung und Krieg und für eine Welt ohne Spaltung.“

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