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Kitas zahlen Erzieherinnen Dumping-Löhne

Die Leiharbeit boomt in Deutschland seit Jahren und erfasst mittlerweile alle Branchen. Nun hat sie sogar den Bereich der Sozialarbeiter und Kindergärtnerinnen erreicht. Ihre Zahl sei von 2009 bis 2011 um knapp ein Drittel gestiegen, so Medienberichte. Die Medien berufen sich auf eine Übersicht der Bundesagentur für Arbeit.

Viele Städte und Gemeinden stopfen damit offenbar nicht nur personelle Löcher, sondern sparen Lohnkosten. Dabei gibt es offenbar extreme Auswüchse bei der Bezahlung. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, schildert Fälle, in denen ausgebildete Erzieherinnen in einer städtischen Kita in Sachsen nur 1000 Euro brutto im Monat erhielten. Das tarifliche Einstiegsgehalt für Erzieherinnen liege aktuell bei monatlich 2160 Euro brutto. „Gemessen an ihrer hohen Qualifikation und Verantwortung werden pädagogische Fachkräfte schon in regulären Arbeitsverhältnissen nicht angemessen entlohnt“, sagt Zimmermann. Durch die Leiharbeit verschärfe sich das Problem noch.

Auch der jüngste Plan von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen dürfte kaum zu einer besseren Bezahlung von Erziehern beitragen. Sie setzt auf die Umschulung von Arbeitslosen – zum Beispiel von den Tausenden Schlecker-Mitarbeiterinnen, die im Zuge der Pleite ihren Job verloren haben. Und am liebsten wäre ihr bestimmt, wenn die Umschulung auch noch von Leiharbeitsfirmen direkt übernommen wird…

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