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Klangliches Aufeinandertreffen von Küste und Festland

 

LebiDerya: „am Rande des Ozeans“ oder auch der Ort des Aufeinandertreffens zweier Welten der Küste und des Festlandes – oder aber auch die musikalische Begegnung von Abend- und Morgenland. Denn unter dem Namen LebiDerya fanden sich vier junge Musiker vor drei Jahren zusammen, um eben genau diese Klänge aus dem Abend- und Morgenland zu vermengen.

Die türkisch-deutsche Formation hat Ihren Ursprung im interkulturellen Mannheimer Stadtteil Jungbusch. Denn seit nunmehr 6 Jahren lebt dort der Kanunspieler Muhittin Kemal Temel und trug sein Wissen um das Kanun-Spiel in das Viertel. Temel selbst bezeichnet sein optisch an eine Zither ähnelndes Instrument als die türkische Harfe. Vor 4 Jahren war er Mitbegründer der Orientalischen Musikakademie Mannheim OMM und begann dort auch zu unterrichten. Menschen aller Couleur hatten und haben hier die Möglichkeit, bei Konzerten oder auch im Unterricht einen Einblick in die Klangwelt des Orients zu genießen. Von dieser Klangwelt fühlte sich der Percussionist Joss Turnbull besonders angezogen – ein „Derwisch“ seines reichen Instrumentariums aus verschiedensten Trommeln aus arabischen Ländern, Iran und der Türkei: Mazhar, Tombak, Riqq und Darbuka sind nur einige davon. Inzwischen ist er selbst Lehrer an der Orientalischen Musikakademie Mannheim und prägt das musikalische Programm mit seiner eigenen Art und Weise. Durch einen Zufall stießen die beiden Kommilitonen der Musikhochschule Mannheim Johannes Stange, Trompeter, und Stefan Baumann, Saxofonist, auf die bereits zusammen musizierenden Lehrer und es zeigte sich, dass BuJazzo Trompeten Erfahrung und ausgefeilte Saxofonstudien auf einen reichen Nährboden fielen. Der Weg zwischen den Kulturen wurde zunehmend ein gemeinsamer, hier in Jungbusch wuchs eine neuartige Musikkultur zusammen. Und innerhalb dieser behauptet jeder seine musikalischen Eigenheiten – der Gesamtklang aber bildet ein weit Größeres.

Das Ensemble hat bereits in kurzer Zeit in vielen Städten Deutschlands und international viele Konzerte mit Bravour gemeistert. Auch ihr Debütalbum, welches sie „Orientation“ nannten, war ein Erfolg. Orientation nennen sie auch ihr Konzertprogramm in dem sie zum größten Teil eigene Kompositionen spielen. Stücke wie “Kalimba”, “Nacht” und “Jungbuschfuchs” sind geprägt von einem erzählerischen und lyrischen Charakter mit der Liebe zum Feinen und Filigranen. In arrangierten, traditionellen Stücken wie “On Birli” und “Nihavend Longa” strahlen die Musiker mit treibenden Rhythmen und Soli. Nach mehreren erfolgreichen Festivalteilnahmen im letzten Jahr sind sie nun wieder on Tour im Lande und tragen ihre eigene Art von Klangwellen zusammen und laden die Zuschauer auf eine musikalische Reise ein, beginnend vom Ort des Konzertes, über den Bosporus bis hin in den Orient – wie vor kurzem erst in Stuttgart auf dem Rotebühlplatz. www.ensemblelebiderya.de

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