Written by 11:06 HABERLER

Kurdenkonflikt in Deutschland – Nationalisten kennen keine Grenzen

Sezen Dinc

In den letzten Tagen kam es immer öfter zu Demonstrationen seitens türkischer Nationalisten in Deutschland, welche teilweise genauso brutal endeten, wie zurzeit die Demonstrationen der Nationalisten in der Türkei. Grund für diese Proteste sind die „gefallenen Soldaten“ im Bürgerkrieg und der damit einhergehende Hass auf die kurdische PKK. Leider bleibt es nicht nur bei dem Hass auf die auch in Deutschland verbotene Partei, sondern auch im Allgemeinen gegen Kurden. Nun sind die gewaltbereiten Proteste auch in Deutschland angekommen. In Hannover wurde der 26-jährige Kurde Mazlum Öner von 6 türkischen Nationalisten gestellt und niedergestochen.

Im Gegenzug dazu gab es in Städten wie Essen, Hamburg, Berlin und Hannover Gegendemonstrationen, bei denen zum einen gegen die gewalttätigen Angriffe protestiert aber auch gleichzeitig die Situation in Cizre angesprochen wurde. Immer wieder wurde bei den Gegendemonstrationen betont, dass es ein Spiel der AKP-Regierung sei und dass man sich nicht spalten lassen sollte. Bei den Gegenprotesten haben neben den kurdischen und türkischen demokratischen Organisationen auch deutsche Organisationen und Parteien teilgenommen. Während bei den kurdischen Demonstrationen, trotz des Staatsterrors gegen die kurdische Bevölkerung, immer wieder die Forderung des Friedens betont und gefordert wurde, war bei den türkischen Nationalisten kein Hauch von Frieden zu spüren, im Gegenteil, Slogans wie etwa “Blut, Blut, Rache!“ sind Bestandteil der Drohung. Zu den Aufrufern und Organisatoren dieser Demonstrationen zählen neben der AKP-Europa-Organisation UETD auch die „Grauen Wölfe“, die für ihre unmenschliche und gewaltbereite Art bekannt ist, sowie kemalistische Gruppierungen und sogar Moscheevereine.

Die bürgerkriegsähnlichen Zustände in den kurdischen Gebieten und die Spaltungspolitik der AKP-Regierung sind gewollt und bezwecken ein ganz bestimmtes Ziel, und zwar die Beeinflussung der vorgezogenen Wahlen am 1. November. Mit aller Macht versucht Erdogan und seine AKP die HDP zu schwächen und aus dem Parlament zu drängen, sei es mit dem militärischen Einsatz in den kurdischen Gebieten wie Cizre oder die Zuspitzung der rassistischen Angriffe auf Büros der HDP.
Es ist höchste Zeit, sich mit den Kräften zu solidarisieren, die aufrichtig Frieden wollen.

 

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