Written by 13:10 Allgemein

Les Misérables (2013)

Filmmusicals sind immer ein Wagnis. Zumindest, seit deren große Zeit in den 1950er und 1960er Jahren vorbei ist. Denn seitdem dümpelt das Genre so vor sich hin, auch wenn es immer wieder mal auf sich aufmerksam macht mit Werken wie „Cabaret“, „Grease“, „Chicago“ (Oscar für den besten Film 2002) und zuletzt „Mama Mia“.  Nun versucht es wieder ein Regisseur, mit einem Stück, dass auf den Bühnen der Welt enorme Erfolge feiern konnte. „Les Misérables“ haben seit seiner Uraufführung 1980 mehr als 60 Millionen Menschen gesehen, in Dutzenden Ländern und Sprachen.

 

Getragen von der Sprache der Musik setzt oscargekrönter Regisseur Tom Hooper (The King’s Speech) atemberaubende Bilder in Szene. Vor großartiger Kulisse laufen Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway, Amanda Seyfried, Eddie Redmayne, Aaron Tveit, Samantha Barks, Helena Bonham Carter und Sacha Baron Cohen zu schauspielerischer wie gesanglicher Höchstform auf und nehmen den Zuschauer mit auf eine emotionsgeladene Reise ins revolutionäre Frankreich des 19. Jahrhunderts. Les Misérables beruht auf Victor Hugos gleichnamiger Romanvorlage und erzählt von Jean Valjeans (Hugh Jackman) Leben, der obwohl er seine langjährige Haftstrafe verbüßt hat, über Jahrzehnte vom gnadenlosen Polizeibeamten Javert (Russell Crowe) verfolgt und in den Untergrund getrieben wird. Nachdem Valjean das Mädchen Cosette (Amanda Seyfried), Tochter der Arbeiterin Fantine (Anne Hathaway), aber in seine Obhut nimmt, ändert sich deren Leben dramatisch. Der Film hat viele Fassetten, Liebe, Armut, Kampf und Solidarität.  Was den Film vor allem aber auch besonders macht, ist die Produktionsweise. Denn Hooper bricht die seit langem übliche Form der Musicalproduktion: statt die Gesangsparts vorab im Studio aufzunehmen, mussten die Schauspieler tatsächlich live in die Kamera singen. Dadurch gibt es zwar die einen oder anderen gesanglichen Mängel, aber das sorgt umso mehr für ein Beinahe-Liveerlebnis und intensivere Ausdruckskraft.

Close