Nachdem wir in den letzten Tarifverhandlungen bereits erhebliche Zugeständnisse machen mussten, sehen wir uns nun mit der nächsten Angriffswelle konfrontiert. Geplant ist, die IT des Bereichs „After Sales“ in eine separate Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) zu überführen.
Von dieser Maßnahme sind insgesamt ca. 450 Beschäftigte im gesamten After Sales betroffen; allein am Standort Kassel sind es etwa 110 Kolleginnen und Kollegen. Zudem sollen zwei weitere IT-Bereiche in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert werden. Die genaue Anzahl der betroffenen Kollegen in diesen Bereichen ist uns aktuell nicht bekannt.
Das Vorgehen der Gründung und Ausgliederung von Gesellschaften ist uns bei Volkswagen nicht unbekannt. Bereits im Jahr 2006 wurde die damalige IT-Gesellschaft GEDAS an T-Systems verkauft und später aufgelöst. Ironischerweise wurden dieselben betroffenen Kolleginnen und Kollegen anschließend häufig über Zeitarbeitsfirmen erneut bei Volkswagen eingesetzt. Diese historischen Erfahrungen führen zu einer hohen Sensibilität bei den Kollegen und einer entsprechend großen Bereitschaft, aktiv zu werden.
In mehreren Gesprächen haben wir die für uns zuständigen Betriebsräte sowie den Geschäftsführenden Betriebsrat über unsere Position informiert. Wir luden den Betriebsrat zu einem von uns organisierten Treffen mit rund 95 Kolleginnen und Kollegen ein. Während dieses Termins wurde dem Betriebsrat mehrfach unmissverständlich klargemacht, dass wir eine Ausgliederung nicht akzeptieren. Die Vertrauensleute haben in diesem Zusammenhang auch bereits Arbeitsniederlegungen in Erwägung gezogen. Als ersten konkreten Schritt haben wir vereinbart, ein Schreiben, das von allen betroffenen Kolleginnen und Kollegen unterzeichnet wird, an den Betriebsrat und das Unternehmen zu richten.
Darüber hinaus treffen wir uns jeden Freitag für 30 Minuten, um die aktuelle Situation zu besprechen und die nächsten strategischen Schritte zu koordinieren.
Ein Arbeiter bei VW

