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Mahnwache der DIDF in Hamburg- Altona: Solidarität mit Palästina und Diskussionen über den Nahostkonflikt

Die DIDF Hamburg führte eine Woche lang eine Mahnwache auf dem Bruno-Tesch-Platz in Altona durch. Der Stand war mit Informationsflyern in Deutsch und Türkisch sowie einer Bildergalerie ausgestattet. Ein Pavillon mit einer Palästinaflagge machte Passanten auf die Thematik aufmerksam. Zu Beginn zeigten sich überraschend viele Passanten interessiert und dankbar für die Aktion. „Bereits am ersten Tag hatten wir nicht mehr genug Flyer und mussten nachdrucken“, berichtete eine Aktivistin. „Einige Leute bedanken sich sogar für unsere Arbeit“, fügten ihre Kollegen hinzu. Tatsächlich nahmen viele Passanten die Flyer an, insbesondere türkeistämmigen Passanten zeigen sich besonders empfänglich für die Thematik.

Einige kurdische Passanten reagierten jedoch skeptisch und sie scheinen die kurdische Frage in der Türkei in Konkurrenz zur palästinensischen Frage zu sehen. Einige bringen Fragen nach der Unterstützung für Kobane und den Umgang mit Islamisten auf und betonten, dass die Palästinenser die Kurden nie unterstützt hätten. Unter den deutschen Passanten gibt es auch kritische Stimmen, die bemängelten, dass die israelischen Geiseln nicht auf den Bildern erwähnt werden.

Ein Mann mit doppelter Staatsbürgerschaft äußerte sich abfällig und bestreitet die vorgebrachten Zahlen zu den Opfern in Gaza. Am Ende der Woche hält die DIDF eine Kundgebung neben IKEA ab, an der etwa 50 Personen teilnahmen, die jedoch viel Aufmerksamkeit erregt, sowohl positiv als auch negativ. Einige Passanten blieben stehen und bekundeten ihre Solidarität, während andere Anfeindungen äußerten.

Für ein Ende des Mordens in Gaza und der deutschen Komplizenschaft darin aufzustehen, trifft mitten ins Herz von Faschisten, die mit der deutschen Staatsräson ihren Nationalismus auf Israel ausgeweitet haben. „Antisemiten raus“ ruft einer, „Bomb Gaza“ ruft eine Frau Ende 50 mit Hund und ein Nächster bezeichnete das Gesagte als „Lügen aus Palywood“ und stellte damit die Bilder aus Gaza als fiktives Produkt einer Filmindustrie dar. Ein klassisches Vokabular der Rechten, nur dass diese Menschen hier sich gleichzeitig als besonders gute Antisemitismusbekämpfer begreifen. Die DIDFler wollen dennoch wiederkommen und weitermachen, weil man sich den Raum um über imperialistische Kriege und über Frieden zu sprechen nicht nehmen lassen dürfe.

 

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