Written by 13:27 HABERLER

Mord an antifaschistischen Künstler

pavlos

„Ich werde nicht weinen, ich werde mich nicht fürchten.

Diejenigen, die mir mit brennenden Ketten drohen,

Sie sollen wissen, dass ich nicht Angst habe.“

 

Diese Worte des griechischen Künstlers Pavlos Fyssas, bekannt unter Killah P, kann man in den letzten Tagen sehr oft in den Medien sowie in den sozialen Netzwerken begegnen. Denn vor kurzem erst, in der Nacht des 18.09.2013 wurde er mitten auf der Straße in Athen erstochen. Fyssas war vor allem bekannt als Aktivist und Antifaschist. Die Texte des 34-jährigen Rappers thematisierten meistens den Kampf und Widerstand für eine gerechtere und friedliche Welt.

Kurz nach dem Vorfall gestand der Täter, ein 45-jähriger Neonazi und Mitglied der faschistischen Partei Goldene Morgenröte, die Tat. Ein Streit zwischen den beiden Männern entstand während eines Fußballspiels, die Gründe sind bisher offiziell unbekannt, allerdings vermutet man stark, dass es einen politischen Hintergrund gehabt hat. Die Situation eskalierte und Pavlos Fyssas verließ das Cafe. Es folgten ihm um die 15 Menschen, einer von ihnen zückte ein Messer und stach auf Fyssas ein. Der verlor das Bewusstsein und erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Klar ist eins, der Mord basiert auf einem politischen Hintergrund. Fyassas wurde ermordet, weil er ein Antifaschist war. In Griechenland ist das nicht die einzige Gewalttat der rechtsradikalen Partei. In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Übergriffen gegen politische Gegner und Migranten. Noch vor einigen Wochen gingen Anhänger der Goldenen Morgenröte auf Mitglieder der kommunistischen Partei mit Eisenstangen und Baseballschlägern los. Die faschistische Partei bestreitet allerdings diese Gewalttaten und will keine Verantwortung dafür tragen.

Bei den vergangenen Parlamentswahlen im Juni 2012 erhielten sie 7 Prozent der Stimmen und sind somit mit 18 Sitzen im Parlament vertreten. Allerdings wird die Partei mit ihren nationalistischen und faschistischen Parolen immer stärker und gewinnt an Wählerschaft, man vermutet einen Anstieg um 3 Prozent. Vor allem wegen der Krise in Griechenland bekommen sie immer mehr Zulauf.

Natürlich gibt es auch starken Gegenwind. In ganz Griechenland gehen Menschen für Fyassas und gegen rechte Gewalt auf die Straßen und fordern Gerechtigkeit und Aufklärung.

 

Zilan Deniz Yavuz

 

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