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München ist bunt, nicht braun!

Am 22. Dezember fand in München am Max Joseph Platz, vor der Staatsoper die größte Kundgebung der vergangenen 10 Jahre statt. Unter dem Motto: „Platz Da! Flüchtlinge sind hier willkommen! Gemeinsam gegen PEGIDA Rassismus und Hetze“, kamen nach Angaben der Organisatoren 25000 Münchnerinnen und Münchner vor Ort zusammen, um ihre Solidarität mit den Geflüchteten kund zu tun und sich gegen PEGIDA, BAGIDA etc. zu positionieren.
Innerhalb weniger Tage wurde laut den Veranstaltern lediglich über soziale Netzwerke und Mundpropaganda zur Kundgebung mobilisiert. Bereits im Vorfeld ließ sich erahnen, dass zehntausende Menschen erscheinen werden. Dieses klare Zeichen war auch mit Sicherheit ein Grund dafür, dass ein Ableger von PEGIDA in München eine ebenfalls geplante Aktion absagen musste, nachdem die Beteiligung an der Veranstaltung auf Facebook von anfangs 5000 auf 300 sank. München machte an diesem Tag mit einer Entschlossenheit und der gemeinsamen Stärke klar, dass auch ein einziger Anhänger dieser hetzerischen Ideologie, einer zu viel ist.
Unter dem bunten Publikum welche hauptsächlich aus unorganisierten Menschen bestand, fiel vor allem die hohe Anzahl an Jugendlichen auf. Mit Schildern in ihren Händen auf denen: „Nie Wieder!“ oder „Bayern braucht keine BAGIDA, wir haben die CSU“ stand, verdeutlichten Demonstranten ihre Meinung. Während einige „linke“ Kräfte sich der ihrer Meinung nach „bürgerlichen“ Kundgebung fernhielten, war die starke Teilnahme des Münchner Jugendbündnisses, in der sich auch die DIDF-Jugend München befindet, nicht nur zu sehen, sondern auch lautstark zu hören. Mit Parolen wie: „Hoch die internationale Solidarität“ oder „Kein Mensch ist illegal-Bleiberecht überall“ trugen sie ihren Teil zur positiven Stimmung auf der Kundgebung bei. Auffällig waren auch die Transparente der bayrischen Staatsoper, welche sich mit den Begriffen: Humanität, Respekt und Vielfalt schmückten. Auf der Bühne, vor dieser riesigen Menschenmasse, waren neben dem Oberbürgermeister Dieter Reiter, der seinen Redebeitrag auf die Kritik gegenüber PEGIDA reduzierte, auch Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen, Vertreter vom bayrischen Flüchtlingsrat und Berühmtheiten wie Sportfreunde Stiller und Konstantin Wecker zu sehen. Wesentlich kritischeren und weniger reaktionären Inhalt konnte man aus den Reden von Wecker und den Kabarettisten Claus von Wagner und Max Uthoff hören. Diese gingen auf die Verantwortung der BRD als NATO Mitglied ein, die ihren Teil für die Fluchtursachen nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich beitragen. Zudem sprach sich Wecker gegen eine Kategorisierung von Fluchtursachen aus und machte klar, dass Menschen nicht aus Spaß ihre Heimat verlassen.
Mit gutem Vorbild trat München der bereits seit Jahren durch die Medien und der Regierung aufgebauten Feindbilder entgegen und machte klar, dass in München kein Platz für Faschismus, Intoleranz und rechtspopulistische Hetze ist.

Aziz Aslan

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