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Mukhtar Mai – Die Schuld eine Frau zu sein

Mukhtar Mai ist eine dreißig jährige Witwe im Dorf Meerwala in Pakistan, als sie Opfer einer Vergewaltigung wird. Mukhtars zwölf jährigem Bruder wird vorgeworfen, ein Mädchen aus dem Nachbarsdorf vergewaltigt zu haben, obwohl er selbst Opfer einer Vergewaltigung der Männer des Nachbardorfes wurde.  Als Entschädigung will der Klan des Nachbardorfes die Heirat der beiden und eine persönliche Entschuldigung Mukhtars bei dem Oberhaupt der Familie. Doch es kommt alles anders. Als Mukhtar im Nachbardorf ankommt, wird sie in ein Zimmer gesperrt  und bis zum Morgengrauen von vier Männern des Klans vergewaltigt und nackt aus dem Haus geworfen. Mukhtar nimmt ihren Mut zusammen und entschließt sich gegen den Selbstmord, das von ihr erwartet wird, um die Ehre der Familie zu retten. Sie geht mit Hilfe Ihrer Familie vor Gericht und zeigt ihre Peiniger an. Ihre Vergewaltiger werden festgenommen und erhalten vor Gericht erstmals die Todesstrafe. Doch entwickelt sich die Geschichte wieder unerwartet und die Vergewaltiger werden begnadigt und kommen wieder frei, nur einer erhält die lebenslange Freiheitsstrafe. Mukhtar Mai muss wieder um ihr Leben fürchten, denn nur ein paar Minuten Fußweg und ein Feldstück trennen sie von Ihren Peinigern.

Mukhtar Mai wurde zum Vorbild vieler Frauen und ermutigte Frauen, die selbst Opfer einer Vergewaltigung wurden, ihre Stimme zu erheben. Ihre Geschichte bekam weltweit viel Aufsehen. 2005 wurde sie von einer Zeitschrift zur Frau des Jahres gewählt.  Sie ist mittlerweile mit einem Polizisten verheiratet, der sie beschützt und Mukhtar Mai eröffnete in Pakistan zwei Schulen für Mädchen. Sie selbst unterrichtet dort und setzt sich für Frauenrechte ein. Ihr Buch „Die Schuld eine Frau zu sein“ wurde ein internationaler Bestseller.

 

Hatice Görfidan

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