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NSU Monologe in Nürnberg

Am 23. März haben DIDF und DIDF-Jugend Nürnberg die Bühne für Menschenrechte mit ihrem dokumentarischen Theaterstück „Die NSU Monologe“ in die Villa Leon in Nürnberg eingeladen. Knapp 200 Zuschauer erlebten an dem Abend die Erlebnisse und das Leid der Angehörigen der Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU).

Im Rahmen der Aufführung kooperierten die Veranstalter mit dem Staatstheater Nürnberg. Wie bereits bei anderen Projekten, hat das Staatstheater, unter Beteiligung von zwei Jugendlichen der DIDF-Jugend Nürnberg, Workshops mit Schülern der Veit-Stoß-Realschule und der Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule durchgeführt. Knapp 40 Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 beider Schulen wurden am Vormittag der Aufführung zunächst durch das Staatstheater geführt. Im Anschluss stiegen sie in drei Gruppen in die inhaltlichen Workshops ein. Im ersten Teil wurden die Teilnehmer über die Verbrechen des NSU, die zehn Morde, die Bombenanschläge und Banküberfälle eingegangen. Auch die einseitigen und rassistischen Ermittlungen und Berichterstattung, sowie der Prozess gegen Beate Zschäpe in München, waren dabei Thema. Dabei hörten nicht wenige Schüler zum ersten Mal von den Verbrechen des NSU. Erschüttert von den Morden und den Beschuldigungen, die die Familien ertragen mussten, tauschten sich die Teilnehmer über die Geschehnisse und über Rassismus im Allgemeinen aus. In der zweiten Phase der Workshops studierten die Schüler kleine Darbietungen ein. So spielte eine Schülergruppe eine Pegida-Demonstration nach, während die zweite sich mit den Vorwürfen, die die Familien ertragen mussten, beschäftigte. Die dritte Gruppe studierte einen Teil der Erzählungen von Ismail Yozgat davon, wie er seinen Sohn tot im Internetcafé gefunden hatte, ein. Die Ergebnisse der Workshops präsentierten die Jugendlichen vor dem Mahnmal für die Opfer des NSU in der Nürnberger Innenstadt.

Am Abend nahmen die Klassen, die vorher die Workshops besucht hatten, mit ihren Lehrern an der Theateraufführung teil. Im Anschluss an das Stück wurde ein Publikumsgespräch durchgeführt.

Mitgenommen von den Erlebnissen des Abends, den Geschichten der Angehörigen, unterhielten sich die Zuschauer über die gewonnenen Eindrücke.

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