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„Roboski – Nicht vergessen!“

Am ersten Jahrestag des Massenmordes an 34 Menschen im kurdischen Dorf Roboski (Sirnak), haben mehr als zehntausend Menschen an die Opfer erinnert. Am 28. Dezember 2011 waren vom türkischen Militär Zivilisten, meist Kinder, bombardiert und getötet worden. Eine Aufklärung und Entschuldigung ist bis heute nicht erfolgt.

Zu der Gedenkveranstaltung kamen Menschen aus der ganzen Türkei. Unter den Trauernden befanden sich unter anderem Parlamentarier der Parteien BDP und CHP und viele andere Vertreter politischer Parteien, Vertreter des Demokratischer Kongress der Völker, Berufsverbände, Gewerkschaften, NGOs, Menschenrechtsorganisationen, Künstler, Intellektuelle, Schriftsteller, Studenten und Akademiker, die alle gemeinsam mit den Familien der Opfer diesen Massenmord verurteilten und Aufklärung und Gerechtigkeit forderten. Auf der Veranstaltung mischten sich Trauerlieder, Tränen und große Wut gegenüber dem Präsidenten Tayyip Erdogan und den militärisch und politisch Verantwortlichen des Massakers und es wurde immer wieder betont, dass der Kampf solange weitergehen werde, bis die Verantwortlichen verurteilt seien.

Während der Dauer der gesamten Veranstaltung flogen Militärhubschrauber über das Dorf, mehrere Tausend Soldaten und Polizisten waren im Einsatz.

Die Trauerlieder nahmen kein Ende

Während die Militärhubschrauber über das Dorf Roboski patrouillierten, hielten die Familien Fotos ihrer verstorbenen Angehörigen in die Höhe und begrüßten damit die ankommenden Demonstranten. „Mörder Erdogan!“, „Was hat sich verändert?“, „Wir haben Roboski nicht vergessen und werden es auch nicht tun, wir werden von den Mördern Rechenschaft fordern!“, „Erdogans wahres Gesicht ist hier!“ waren Slogans und Transparente, mit denen der Protest zur Sprache gebracht wurde. Nach einer Gedenkminute fanden Reden statt, in denen unter anderem betont wurde, dass der Anschlag von dem Ministerpräsidenten höchstpersönlich angeordnet wurde und dass bis heute nicht ein einziger Verantwortlicher vor Gericht gestellt wurde und dass der Präsident bemüht ist, dieses Verbrechen unter den Tisch zu kehren. Während des kulturellen Teils der Veranstaltung wurden viele Trauerlieder gesungen. (Neues Leben)

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