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Rohrstoffe mit Kriegen sichern

Ezgi Güyildar

In einem Interview mit dem Handelsblatt forderte der Geschäftsführer der Rohstoffallianz, Dierk Paskert, „eine strategisch ausgerichtete Außenwirtschafts- und Sicherheitspolitik“, um die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit Rohstoffen zu gewährleisten.

Die Rohrstoffallianz, die auf einem Konzept basiert, dass die Unternehmensberatung Boston Consulting Group für den Rohstoffausschuss des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) erarbeitet hat,  wurde mit Abstimmung mit der Bundesregierung gegründet. Das im Jahre 2012 gegründete Bündnis, dem Konzerne wie Bayer, Bosch, Thyssen-Krupp, VW oder BMW angehören, versteht sich als Interessenvertretung zur Rohstoffsicherung. Die Rohstoffallianz hat die Aufgabe, die Versorgung ihrer Gesellschafter und Partner mit ausgewählten Rohstoffen zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, verlangt sie, mittlerweile auch wie wir es aus der Zeitung lesen können, öffentlich den Einsatz von militärischen Mittel und die Unterstützung der Regierung. Diese sehen nämlich die Industrie in Deutschland und auch in der EU als gefährdet, wenn die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen wie den seltenen Metallen und chemischen Elementen nicht langfristig gesichert werde.

Die deutsche Industrie hat Angst, dass die Rohrstoffe von anderen ausgebeutet werden könnten und Deutschland zu spät kommt. Die Rohstoffimporte haben sich hierzulande binnen zehn Jahren auf zuletzt 117 Milliarden Euro fast verdreifacht.

Wichtige Rohrstoffe und vor allem Rohrstoffe die für die Entwicklung der Technik sowie auch Rüstung verwendet werden, sind hauptsächlich in Ländern zu finden, in denen Kriege oder kriegsähnliche Zustände herrschen.

 

Imperialistische Kriege

Durch den Gründungsschwur der Bundesrepublik, nämlich dass nie wieder Krieg vom deutschen Boden ausgehen dürfe, wurde eine zeitlang zähneknirschend hingenommen, dass Deutschland sich keinen Zugang für Rohstoffe sichern konnte. Doch heute ist die Frist für die Verschleierung aktueller Kriegsziele vorbei; die Bundeswehreinsätze auf dem Balkan, in Afghanistan und in anderen Weltregionen, die bis jetzt mit humanitären Gründen oder dem „Kampf gegen den Terror“ gerechtfertigt wurden, haben nun eine neue, offizielle und direkte Rechtfertigung.

Die Regierung und Wirtschaft  sehen die Zeit für gekommen, die öffentliche Meinung auf die wirklichen Aufgaben dieser Einsätze einzustimmen. Mittlerweile beteiligt sich Deutschland mit wachsender Aggressivität an imperialistischen Kriegen. Hatte es 2003 im Irakkrieg und selbst 2011 im Libyenkrieg noch Zurückhaltung geübt, unterstützt es nun das französische Eingreifen in Mali und die Kriegsvorbereitungen gegen Syrien vollkommen uneingeschränkt. Hintergrund ist der verschärfte Kampf um Rohstoffe.

Anscheinend wagt  es die deutsche Industrie wie so oft in der Geschichte, offen für imperialistische Kriege zur Sicherung der Rohrstoffe an die Öffentlichkeit zu treten.

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