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„Rund 100 Millionen US Amerikaner leben in Armut“

Silan Kücük

Nach einem Bericht der „New York Times“ heißt es, dass im reichsten und „mächtigsten“ Land der Erde Armut und Hunger zu einer „Massenerscheinung“ geworden sind. Times gibt an, dass einer von drei Amerikanern, also rund 100 Millionen Menschen, entweder arm oder der Armut gefährlich nah ist.
Bisher galt offiziell jeder Sechste in den USA (46 Millionen Menschen) als arm. Die US-amerikanische Armutsquote war bisher die höchste unter allen entwickelten Industriestaaten. Immer mehr Familien in den USA haben wegen der zunehmenden Armut immer mehr Mühe, sich sogar die allernotwendigsten Nahrungsmittel zu kaufen.
Ein Gesamtjahreseinkommen von 22113 bis 24343 Dollar für eine vierköpfige Familie gilt in den USA als Armutsgrenze. Unter dieser Summe liegen derzeit amtlich 49,1 Millionen Bürger. Weitere 51 Millionen Menschen leben nach Berechnungen eines Expertenteams jedoch nur geringfügig oberhalb dieser Schwelle und müssten gleichfalls als „faktisch arm“ beurteilt werden.
Bei einer Studie des US-Städtetages zu Hunger und Obdachlosigkeit hat sich ergeben, dass in fast allen 29 untersuchten Metropolen die Nachfrage nach Lebensmittel-Beihilfen zwischen September 2010 und August 2011 angestiegen ist. Etwa 71 Prozent der befragten Städte erklärten sogar, dass sie ihr gesamtes Budget für Lebensmittelhilfen bereits im Sommer aufgebraucht hätten. Trotz der erschütternden Ergebnisse rechnen viele Stadtverwaltung auf Grund des Krisenprogramms der Obama-Regierung damit, dass ihnen die Mittel für Lebensmittelmarken weiter zusammengestrichen werden.
Nach den Angaben der „Quarterly Census“ (Vierteljahresberichte des US-Arbeitsministeriums) wurden seit 2001 etwa 54.600 Fabriken geschlossen und fünf Millionen Industriearbeitsplätze vernichtet. Die Massenarbeitslosigkeit wird genutzt, um die Reallöhne zu senken. Von Juni 2009 bis Juni 2011 sanken die Reallöhne um 6,2 Prozent.
Im Kontrast dazu: Die 400 reichsten Menschen in den USA verfügen über ein Privatvermögen von zusammen 1,53 Billionen Dollar, während die Massenarmut unaufhörlich steigt. Man muss über ein Vermögen von mindestens 1,5 Milliarden Dollar verfügen, also mehr als das Zehntausendfache des mittleren Vermögens eines US-amerikanischen Haushaltes, um überhaupt in dieser Liste auftauchen zu können. Dass aber die reiche Schicht ihr Vermögen in Billionenhöhe vergrößern konnte, ist die Folge der Obama-Regierung. Drei Jahre nach dem Platzen der Spekulationsblase und dem Ausbruch der Weltwirtschafts- und Finanzkrise geht es der verschwindend kleinen Schicht der Super-Reichen besser als je zuvor. Schließlich werden die Lasten der steigenden Staatsverschuldung und der tiefen Wirtschafts- und Finanzkrise auf die werktätige Bevölkerung abgewälzt.

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