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Smartphone Generation

So ziemlich jeder besitzt heutzutage ein Smartphone, ein iPhone oder ein anderes Handy mit Internetzugang. Ein Leben ohne ein Smartphone können sich vor allem jugendliche Nutzer heute nicht mehr vorstellen. Bei einer durchgeführten Marktforschungsstudie haben Jugendliche im Alter von 14-19 angegeben, dass sie lieber eine ganze Woche auf Fernsehen, Alkohol und auf Sex verzichten würden, als auf ihr Smartphone. Sobald man das Haus verlässt, fällt auf, dass Smartphones allgegenwärtig zu sein scheinen. Wo auch immer wir hinschauen, müssen wir zu unserem entsetzen feststellen, dass so gut wie alle Menschen, besonders aber Jugendliche den Blick fest auf ihr Smartphone gerichtet haben. Entweder schreiben sie mit mehreren Freunden parallel über Whats app, checken E-mails, stöbern bei Facebook herum oder spielen irgendwelche Spiele, um somit Leerläufe ihres Alltags zu füllen. Hat man Langeweile im Bus oder in der Bahn, so wird auf der Stelle das Smartphone herausgezückt und lernt man erst einmal jemanden neues kennen, wird sogleich ein Profilcheck dieser Person auf Facebook durchgeführt. Eigentlich sollten diese Telefone dafür gedacht sein, Menschen das Leben in vieler Hinsicht zu vereinfachen. Sei es die Tageszeitung, Online-Banking, Lernmaterial für die Uni oder ähnliche hilfreiche und nützliche Funktionen, dennoch kann nicht übersehen werden, dass die Smartphonia auch eine dunkle Seite hat. Früher gaben Menschen sozialen Beziehungen mehr Wert, als sie es heute tun. Ein Treffen oder eine persönliche Unterhaltung empfinden heute nur noch die wenigsten für nötig. Auch die Pünktlichkeit spielt heute für die meisten kaum noch eine wichtige Rolle. Stellt jemand fest, dass er sich zu einem Treffen verspäten könnte, müht man sich nicht, es doch noch rechtzeitig zu schaffen, sondern gibt schnell per SMS bescheid. Ob im Café, beim Job, in der Bahn, in der Schule oder in der Uni kann man beobachten, dass sich die Nutzung des Smartphones so stark intensiviert hat, dass soziale Interaktionen und soziale Kontakte immer weiter in den Hintergrund rücken. Eine Gruppe von Freunden kann zwar beisammen im Pausenhof sitzen, jedoch kann man dieser Runde keine richtige verbale Kommunikation entnehmen. Wenn doch, dann sind diese überwiegend mit Informationsaustausch über die neusten apps und Funktionen geprägt. Früher haben sich die Menschen, wenn ihnen der Name eines bestimmten Schauspielers oder von einem Lied nicht eingefallen ist, den Kopf darüber zerbrochen und ihre Gehirnzellen so lange angestrengt, bis ihnen der gesuchte Name irgendwann von alleine eingefallen ist. Heute macht man sich nicht länger als 5 Sekunden Gedanken über solche Dinge, denn auch dafür wird das Handy genutzt, um es zu googlen. Ist man früher mit dem Auto irgendwohin gefahren, hat man sich die Strecke fürs nächste Mal gemerkt, jedoch ist das heute auch nicht mehr nötig. Schließlich hat das Smartphone ja eine Navigations-app, welches für einen das Denken übernimmt. Ganz oft müssen Lehrer erschreckenderweise feststellen, dass sie während des Unterrichts von den eigenen Schülern fotografiert oder gefilmt werden und diese dann in derselben Minute bei Facebook hochgeladen werden. Und sogar bei Dates kommt es vor, dass bei fehlendem Gesprächsstoff einfach das Handy aus der Tasche gezogen wird und jeder dann stumm auf sein Handy schaut und irgendwo im Internet surft.

Es ist erstaunlich, wie sich der Verkauf der Smartphones in den vergangen Jahren entwickelt hat. Allein in Deutschland sind im Jahr 2011 mit 11,8 Millionen etwa 31 Prozent mehr Smartphones als im Vorjahr verkauft worden. Nicht nur die Hardware an sich pusht die Verkaufszahlen, auch der Käufe der App´s liegen vergangenes Jahr weit über 900 Milliarden, allein in Deutschland. Sicher vereinfacht so ein Ding vieles, kann aber die gute alte menschliche Kommunikation und Interaktion niemals auslöschen. Und das gibt uns Hoffnung.

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