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So schüren sie Hass

Seit nun über zwei Wochen kursiert eine Provokation im Internet, ein grottenschlechter Amateurfilm: „The Innocence of Muslims“ (dt.: „Unschuld der Muslime“) ist ein „Film“, der das Wirken des Propheten Mohammed und die Gründung des Islam zeigen will. Der Film ist sicherlich nicht ernst zu nehmen und wie man beim Gucken sofort merkt, qualitativ sehr primitiv gemacht. Mohammed wird als Vergewaltiger, Trottel und Barbar dargestellt und der Islam als eine reine hasserfüllte Religion, die alles und jeden töten und ausrotten will, das zumindest war sicherlich die Absicht hinter dem Film. Verantwortlich dafür sind zwei fundamentalistische Christen. Genauer muss man auf sie und ihre Person nicht eingehen – schließlich geht es hier nicht um sie oder den Film, sondern um ihre Auswirkungen in den letzten Wochen.

Der Film wurde bereits vor einem Jahr, im Juli 2012 auf YouTube gesetzt; er wurde gar nicht bemerkt, keine Menschenseele hat sich für ihn interessiert, bis ein christlicher Fundamentalist aus New York ihn an unzählige Journalisten rund um die Welt verschickte. Das führte dazu, dass islamistische Gruppen auf den Film aufmerksam wurden; diese nutzten diese ihnen willkommene Provokation und reagierten sofort: Der Film ging durch die ganze arabische Welt. Von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Sogar dort, wo man kein Internet hat, wurden die Menschen auf diesen Film aufmerksam gemacht. Al-Qaida, Taliban, Hamas und wie sie auch alle heißen, geht es nicht um die verletzte Würde des Islam und der Muslime – denen geht es nur um die Hetze, darum, eine breite Masse zu versammeln und gewalttätig vorzugehen. Wogegen? Gegen den Feind: den Westen! Hassbild Nummer 1 der von Armut, Krieg, Diktatur und nicht vorhandenem Bildungssystem geprägten Völker der arabischen Welt. Wenn man nichts als die Religion hat und das System keine Perspektiven bietet, können Islamisten die Lücke füllen und ihren Hass predigen.

Und dann diskutiert man hier in Deutschland, ob man den Film zeigen dürfe. Da wird etwas aufgebauscht ohne Ende und beide Seiten schaukeln sich gegenseitig hoch. Sicherlich darf Kritik, ob berechtigt oder nicht, auch gegen Religionen oder Vertreter einer Religionsgemeinschaft gerichtet sein. Auch wenn dieser Film gerade in dieser Zeit eine klare Provokation ist, kann es nicht akzeptiert werden, dass deswegen zum Mord aufgerufen wird  und Menschen umgebracht werden. Die richtige Lösung wäre, die Gunst der Stunde zu nutzen und gegen Ungerechtigkeit und jegliche reaktionäre Kräfte zu kämpfen, ob Moslem oder Christ!

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