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Sommer, Sonne, Sozialismus

Mit Welchen Wünschen und Erwartungen gehen die Jugendlichen zum Internationalen Jugendcamp in der Türkei. Wir haben nachgefragt.

Was hat dich dazu bewegt, zum internatonalen Jugendcamp in der Türkei kommen?
Als Mitglied der Sozialistischen Jugend (SJD- die Falken) verbindet mich nicht nur der Kampf für eine andere Welt mit der Arbeit der GenossInnen der DIDF-Jugend. Ich bin begeistert von der Möglichkeit mit hunderten anderen jungen Menschen zwei Wochen lang gemeinsam leben, lernen und feiern zu können.

In wiefern ist es für dich wichtig, dass das Camp international ist?
Nationalismus dient nur den Interessen der Herrschenden, die Aus­ge­beuteten dieser Welt waren schon immer Heimatlos. Unser Zuhause ist die Welt und genau das muss sich auch in unserer Praxis wiederspiegeln.

Was erwartest du von diesem Camp?
Ich freue mich darauf mit Menschen aus aller Welt zusammen zu kommen. Von deren Erfahrungen zu lernen und natürlich Sommer, Sonne, Sozia­lismus…!
Wie findest du die Wahl der Haupt­themen?
Mit den Themen ist, denke ich, eine ziemliche Fülle dessen abgedeckt, was uns als politische Menschen umtreibt. Bleibt nur zu hoffen, dass zwei Wochen nicht einfach viel zu kurz sind um in jedes der Themen rein zu schnuppern…

Möchtest du den Lesern etwas sagen, die nicht mitkommen!
Es wird nicht das letzte internationale Treffen dieser Art bleiben. Es wird sicherlich viel über das Camp berichtet werden, das auch euch fürs nächste Mal auf den Geschmack bringt mit zu kommen.

Ich bin richtig gespannt

Ich bin Pascal komme aus Mann­heim, bin bei denn Falken Aktiv.
Mein erstes treffen mit der DIDF-Jugend, war auf einer Kulturveran­staltung wo DIDF organisiert hat. Ich wurde sehr offenherzig empfangen, alle waren sehr offen miteinander egal wo man her kam oder welchen Bildungsstand man hat. Fand ich richtig toll das es noch so etwas gibt, das Menschen so noch miteinander umgehen. Da es mein erstes internationales Camp ist, bin ich richtig gespannt auf die Menschen, die da hingehen um etwas zu verändern.
An meisten freue ich mich Bekanntschaften zu machen, mit verschieden Jugendlichen Erfahrungen auszutauschen und zu diskutieren wie man die Welt verändern kann.
Pascal Schenkel

Leute kennenlernen

Ich heisse Yasemin, bin 21 Jahre alt und komme aus Mannheim. Im Juni 2010 absolvierte ich erfolgreich die Abschlussprüfung zur „Kauffrau für Bürokommunikation“ und jetzt ist Urlaub angesagt.
Aus der Theatergruppe, wo ich auch selbst mitspiele, habe ich erfahren, dass dieses Jahr ein Camp in Izmir stattfinden wird. Spontan entschied ich mich, an diesem Camp teilzunehmen, weil mir das Zelten und die Camp­at­mosphäre schon immer gefallen haben.
Ich erwarte von diesem internationalen Jugendcamp, dass möglichst viele neue Kontakte zustande kommen und ich andere Perspektive von unterschiedlichen Jugendlichen gewinnen kann. Ich finde, es ist eine tolle Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen und erfahren, was sie so im Leben treiben.
Außerdem will ich auf diesem Camp einfach vom Alltag wegkommen, abschalten, kurz gesagt: Urlaub machen und mich erholen. Ich freue mich schon.

International vernetzen

Ich heiße Amir Abdelaziz, bin 29 und studiere gerade Informatik an der Universität Stuttgart. Dort bin ich in der Linken Hochschulgruppe aktiv, die sich als antikapitalistisch, antifaschistisch und parteiungebunden versteht.
Als Linke Hochschulgruppe arbeiten wir sowohl theoretisch in selbstveranstalteten Vorträgen als auch praktisch. Wir veranstalten Vorträge, nehmen an Bündnissen, teil mobilisieren auf Demonstrationen (z. B. G8 Gipfel in Heiligendamn), führen politische Aktionen durch etc. Im letzten Jahr habe mich viel in der landesweiten Vernetzung des bundesweiten Bil­dungs­streiks engagiert und war u. a. Anmelder der landesweiten Demons­tration am 21.11 in Stuttgart.
Bei diesen politischen Betätigungen habe ich oftmals mit der DIDF Jugend  zusammengearbeitet. Durch diese Zusammenarbeit rückte auch das Internationale  Jugendcamp in meinen Fokus.
Mich fasziniert die gute, und darüber hinaus auch unbedingt notwendige, Idee des Camps, sich international zu vernetzen, sich über die Probleme in anderen Ländern zu informieren. Erfahrungen in den täglichen politischen Auseinandersetzungen auszutauschen und auch gemeinsam die Probleme des Kapitalismus inhaltlich zu analysieren.
Dabei hoffe ich, dass das Camp die Möglichkeit dazu bieten wird, ein Netzwerk aufzubauen, über dass sich sowohl globale und schnelle solidarische Unterstützung für die einzelnen Gruppen erreichen , als auch gemeinsame internationale politische Aktio­nen organisieren lassen. Das Kapital operiert global, deswegen müssen wir uns auch global vernetzen.Dabei möchte ich natürlich an möglichst vielen Workshops, Diskussionen und Seminaren teilnehmen und werde einen kleinen Beitrag zum Camp in Form eines  Referats über die Bewegung des Bildungsstreiks leisten.
Amir Abdelaziz – Stuttgart

Der Traum von einer Welt ohne Ausbeutung

Was hat dich dazu bewegt, zum internatonalen Jugendcamp in der Türkei kommen?
Ich finde es sehr spannend mit mehreren tausend jungen Menschen 2 gemeinsame Wochen zu verbringen, wo versucht wird unseren Traum, eine Welt ohne Ausbeutung und einen freundschaftlichen Umgang zwischen den Menschen,  soweit wie möglich, in die Realität umzusetzen.

In wiefern ist es für dich wichtig, dass das Camp international ist?
Wir als Falken stehen ja hinter der Losung der internationalen Solidarität.
Um dies praktisch in die Realität umsetzten zu können und damit das Ganze kein hohle Phrase bleibt sind solche Camps wichtig.
Dort können Jugendlich aus der ganzen Welt zeigen das die Grenzen nicht zwischen den Völkern sondern zwischen Oben und Unten verlaufen und eine andere Welt ohne Aus­grenzung und Diskriminierung mög­lich ist.

Was erwartest du von diesem Camp?
Viele neue FreundInnen aus allen Teilen der Welt sowie neue Ideen für die politische Arbeit vor Ort Ziel des Camps sollte es sein die Vereinzelung der Menschen zu brechen und die internationale Vernetzung der kämpfenden ArbeiterInnenjugend voran zu bringen.

Wie bringst du dich im Program ein?
Dies werde ich vor Ort entscheiden. Hoffentlich gibt es wegen den unterschiedlichen Sprachen keine Probleme und ich kann ohne Hindernissen an den einzelnen Arbeitsgruppen teilnehmen. Ich hoffe, dass ich viele neue Erfahrungen und Wissen durch das Programm erhalten werde.
Frank Kappenberger,23


Wissen, Aufregung und Unterhaltung

Was hat dich dazu bewegt, zum internatonalen Jugendcamp in der Türkei kommen?
Die Vorstellung, dass so viele Jugendliche aus aller Welt zehn Tage zusammen leben werden, ist sehr aufregend. Wo hätte man sonst die Möglichkeit so viele verschiedene Menschen und Kulturen aufeinmal kennen zu lernen. Dies waren nur zwei Gründe, die für mich ausschlaggebend waren. Es ist etwas ganz besonderes, was man nicht alle Tage erleben kann und dadurch ist es etwas, worauf man nicht verzichten möchte.

Was erwartest du von diesem Camp?

Aktivitäten um die Menschen und Kulturen zusammen zu bringen. Zehn Tage wenig Schlaf aber viel Wissen, Aufregung und Unterhaltung

Wie bringst du dich im Program ein?

Ich werde an einer AG teilnehmen. Außerdem würde ich gerne auch beim Kochen, sauber machen, etc. helfen

Möchtest du den Lesern etwas sagen, die nicht mitkommen!
Wenn ihr doch irgendwie die Möglichkeit habt, dann verpasst dieses Camp auf keinen Fall! Es ist noch nicht zu spät.
Ezgi Torun, 22

Das musikalische Programm

Nim Sofyan (Österreich): Nim Sofyan ist eine interessante Band, die sich mit anatolischen Melodien und Klängen befasst. Außer dem Gründer Alp Boran – türkischer Herkunft, sind alle anderen Mitglieder der Band österreichischer und europäischer Herkunft.
Die eigenartige Wiedergabe der anatolischen Musik mit westlichen Melodien verführt alle Musikhörer ins Anatolien.

Baklava (Mazedonien): Die mazedonische Gruppe ist im Jahre 2005 gegründet worden. Die Solistin Elena Hristova ist in der Türkei durch die Zusammenarbeit mit Baba Zula bekannt geworden. Ihre Musik macht Baklava hauptsächlich mit Streich- und Schlaginstrumenten und präsentiert ihren Zuhörern die einzigartigen und fantastischen Lieder aus dem Balkan.

Balkanatolia (Griechenland): Die Gruppe Balkanatolia, gegründet 1995, spiegelt mit ihrer Musik die Kultur Westthrakiens wieder. Gegründet haben die Band drei Westthrakien-Türken. Die Band besteht aus Westthrakien-Türken und Griechen. Sie sagen: “Wir weinen und lachen gemeinsam und haben gemeinsame Träume.”
Die Band macht türkische und griechische Volksmusik, türkischen und griechischen Rock. Balkanatolia hat mit vielen türkischen und griechischen Musikern gearbeitet.

Laterna: Laterna zeigt mit ihrer Musik die Verbindung und Ähnlichkeit zwischen Türken und Griechen. Die Band gibt in moderner Weise die ägäische Musik wieder.

Marsis
Marsis wurde im Jahre 2005 gegründet. Dies ist eine Band, die sich mit der Kultur und Sprache der Schwarzmeerregion befasst.

Cümbüs Cemaat: Cümbüs Cemaat bezeichnet ihre eigene Musikart “chaotisches Alaturka”, weil sie die westliche und östliche Musikarten gemischt haben. Von Andalusien zum Balkan, von Mexiko nach Alaska, von Venezuela nach Yeti, Australien nach Grönland. Sie geben mit ihrer Musik viele Kulturen wieder.

Novavon Flute Quartet: Eine Gruppe aus vier Personen, deshalb “Quartet”, die Blasinstrumente spielen.
In ihrem Repertoire nehmen neben ihren eigenen Werken, ebenfalls Stücke aus der Barock, Klassik und Romantik Platz.

Aytekin Gazi Atas: Aytekin Gazi Atas ist für seine Arbeiten in Film- und Serienmusik bekannt. Bei verschiedenen von „Kalan Müzik“ (ein Label für klassische Musik) herausgebrachten Alben hat er als Komponist, Organisator und Manager mitgearbeitet. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Lieder der Serien „Bir Bulut olsam“ und „Fırtına“. Auch die Filmmusik zu „Beynelmilel“ und „Yüreğine Sor“ entstammt aus seiner Feder. Aytekin Ataș bringt, neben der Film- und Serienmusik, mit seinen auf verschiedene Gebiete ausgerichteten Liedern, einen frischen Wind in die türkische Volksmusik.

Burhan Berken: Burhan Berken, der alternative kurdische Musik macht, wurde 1969 in Diyarbakır geboren. 1986 hat er seine ersten Schritte in der Musikbranche gemacht und hat sein erstes Album „BA“ (Wind) im Jahr 2001 bei dem Label „Kalan Müzik“ herausgebracht. Sein zweites Album „Jar ŭ evĭn“ ist 2005 bei „Anadolu Müzik“ erschienen. Er hat jedoch vor allem mit seiner Leistung auf dem „BA“-Album Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bei den lebhaften Liedern auf diesem Album ist es kaum möglich, sich nicht im Rhythmus mit zu bewegen.

Erdoğan Emir: Der aus Dersim stammende Emir, ist mit seinen Liedern, die er auf Sitzungen in Dörfern gesungen hat, berühmt geworden.
Nachdem er zuerst bei verschiedenen Gruppen, wie „Grup Eylül Yağmurları“, „Grup Gölge“, „Grup Sürgün“, „Grup Yel“ und „Grup Munzur“, mitgewirkt hat, arbeitet er momentan solo weiter. Der mit seinem Album „Sad“ seine eigene Musik verfolgende Emir, singt auf Türkisch, Kurdisch und Zaza.

Ahibba: Die im Jahr 2000 in der türkischen Stadt Kocaeli gegründete Gruppe Ahibba, vereint den charakteristischen Sound des mittleren Ostens und den der Rockmusik.

Ferec: Die, von einem Lehrer aus Hakkari, einem Angestellten im Supermarkt, einem Automechaniker und einem arbeitslosen Jugendlichen gegründete Gruppe Ferec ist die erste kurdischsprachige Heavy Metall Band. „Unseren Aufstand können wir am besten mit Heavy Metall ausdrücken“, sagt die seit 2002 Musik machende Gruppe. Ihr erstes Album „Helikopter“ ist letztes Jahr erschienen. Ferec bedeutet so viel wie „Morgenstern“.

Sesler ve Düsler:
Sesler ve Düsler wurde von mehreren Studenten der Universität Istanbul gegründet.

Masalın Aslı:
Die mit ihrem Motto „Oper auf der Straße“ sowohl auf der Straße, als auch bei Konzerten überzeugende Gruppe, macht mit ihrer etwas anderen Art von Musik auf sich aufmerksam. Die Gruppe besteht aus (Opern-)Sängerin Özlem Altun, Barıs (Gitarre), Üner (Violine), Akif (Kontrabass), Ilhan (Saxophon) und Özgür (Kanon).

Yel Değirmeni (Windmühle): Die seit November 2008 bestehende Gruppe hat ihren Namen, wie sie sagen, von den Winden.
„Winde kennen keine Grenzen, sie bringen uns den Duft der Länder und die Luft der Berge, an denen sie vorbei fliegen. Windmühlen warten auf eben diese Winde und weisen ihnen den Kurs. Auch wir versuchen mit unserer Musik den Duft und die Luft verschiedener Völker und Orte herüberzubringen. Wir versuchen die Sehnsucht nach Frieden und Brüderlichkeit aller Völker der Welt und die Schönheit des gemeinsamen Lebens zu erklären“.

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