Vom 1. bis 10. August 2025 findet das jährliche Sommercamp der DIDF-Jugend und des Internationalen Jugendvereins statt. Hunderte von jungen Menschen aus zahlreichen Städten Deutschlands kommen zusammen. Inmitten der österreichischen Berglandschaft, direkt am strahlend-blauen Attersee, entsteht für zehn Tage eine solidarische Gemeinschaft, in der junge Menschen voneinander lernen, ihre Fähigkeiten entdecken und weiterentwickeln und neue Freundschaften knüpfen können.
Die Jugend sieht sich heute mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Weltweit nehmen Kriege zu, während gleichzeitig immense Summen in militärische Aufrüstung investiert werden. Die Bundeswehr ist an Schulen präsent und wirbt mit gut bezahlten, “sicheren” Ausbildungsplätzen. Gleichzeitig werden in Deutschland hunderttausende Arbeitsplätze abgebaut und Ausbildungsplätze sind oft schwer zu finden oder schlecht bezahlt.
Auch die rassistische Hetze nimmt zu. Seit Jahren ist ein gesellschaftlicher Rechtsruck zu beobachten, der sich in rassistisch motivierten Anschlägen, mangelnder Aufklärung und pauschalem Misstrauen gegenüber migrantischen, insbesondere arabisch-stämmigen Menschen äußert. Hinzu kommen steigende Lebenshaltungskosten, ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, die Schließung von Jugendzentren sowie drastische Sparmaßnahmen an Schulen und Universitäten – teils mit verheerenden baulichen Folgen. Für viele junge Menschen ist ein Urlaub inzwischen finanziell kaum noch leistbar – eine wichtige Möglichkeit zur Erholung fällt damit weg.
Die Jugend erfährt an vielen Stellen Unterdrückung, Ausbeutung und wird mit den Folgen globaler Krisen und Kriege konfrontiert. Doch zugleich wächst auch der Wunsch nach Veränderung, nach guter Bildung, sicherer Arbeit und einer lebenswerten Zukunft – unabhängig von Herkunft oder Sprache.
Das Sommercamp bietet einen Raum, um diesen Wunsch nach Solidarität und gesellschaftlichem Wandel praktisch zu leben. In einem selbstorganisierten Alltag gestalten die Teilnehmenden das Camp aktiv selber mit – sei es durch die inhaltliche Auseinandersetzung in täglichen Seminaren und interaktiven Workshops zu Themen wie Rassismus, Krieg oder der Unterdrückung von Frauen, oder durch kreative und sportliche Arbeitsgruppen wie Theater, Musik, Tanz, Camp-TV und Kampfsport. Dabei werden individuelle Stärken und Talente entdeckt und gefördert.
Auch alltägliche Aufgaben wie Kochen, Aufräumen oder Platzpflege werden gemeinsam übernommen – was zeigt, wie viel durch Zusammenarbeit erreicht werden kann. Diese kollektive Struktur trägt außerdem dazu bei, dass die Teilnahme am Camp finanziell erschwinglich bleibt und somit vielen jungen Menschen einen Sommerurlaub ermöglicht. Ein Urlaub, der nicht nur Spaß, Erholung und neue Freundschaften bietet, sondern auch gestärkte Perspektiven, neue Fähigkeiten und ein tiefes Gefühl von Zusammenhalt mit sich bringt.