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„Sprache ist Heimat“

Sprache ist Heimat und die wichtigste Brücke zwischen den Menschen. Wenn zwei Sprachen aufeinander treffen, muss erst der Weg dorthin gefunden werden. Sind Sprachkenntnisse erworben oder vorhanden, wird die Literatur dazu beitragen, in der neuen Sprache eine neue Heimat zu finden.“ Denn 50 Jahre sind es nun her, seit die ersten Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind und dass sich auch damit eine „neue Sprache“ in der Literatur gebildet hat. Dieser Thematik haben sich auch die Nürnberger türkisch-deutschen Literaturtage dieses Jahr gewidmet. Bereits zum 6. Mal organisiert der Verein Junge Stimme e.V. dieses Festival des Lesens, welches von der Stadtbibliothek sowie durch das Inter-Kultur-Büro (KUF) unterstützt wird.

Für die Organisatoren der Literaturtage war es Anlass genug, dass am 31. Oktober das Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland sich zum 50. Mal jährt, um „das literarische Schaffen deutscher Autorinnen und Autoren mit türkischen Wurzeln in den Mittelpunkt zu stellen.“ Einer dieser Schriftsteller war auch Selim Özdogan, der aus seinem Erfolgsroman „Die Tochter des Schmieds“ sowie aus „Heimatstraße 52“ vorlas. Doch auch die türkischsprachigen Leser konnten mit dem Dichter Ahmet Telli sowie dem Schriftsteller und Chefredakteur Aydin Cubukcu ein abwechslungsreiches Angebot genießen. Das abwechslungsreiche Programm unterstützten auch Musiker wie Rainer Wenzel, dessen Musikal für Kinder von 4-10 Jahren für viel Aufmerksamkeit sorgte und Musa Coskun. Zudem zeigten die Besucher der Literaturtage viel Interesse für den Dokumentationsfilm „Heimaten – Deutsche Türken und 15 Jahre später“ von Gülseren Suzan und Jochen Menzel. Der Film porträtiert Menschen mit Migrationshintergrund. Nach 15 Jahren aber gehen sechs dieser Personen erneut vor die Kamera und schildern deren heutige Situation, sowie die Veränderungen in ihrem Leben. Gezeigt wird in der Doku vor allem, wie im Laufe der Zeit Deutschland doch irgendwie zur Heimat dieser, vor Jahren Deutschland als fremdes Land bezeichnender Menschen, geworden ist. Insgesamt wurden die Literaturtage von über 500 Menschen besucht.

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