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Sunset – Klaus Modick

„BERTOLT BRECHT GESTORBEN STOP BITTEN UM IHRE TEILNAHME AM STAATSAKT SONNABEND 18 AUGUST IM THEATER AM SCHIFFBAUERDAMM STOP DR HC JOHANNES R BECHER MINISTER FUER KULTUR“ – Als am 17. August 1956 dieses Telegramm Lion Feuchtwanger in seinem Haus in Kalifornien erreichte, war er zutiefst erschüttert. Denn die Freundschaft zwischen den beiden Autoren war sehr stark.  So stark, dass Feuchtwanger einer der wenigen war, der Brecht bei seinem Tun unterstützte und viel mit ihm zusammenarbeitete. Durch Feuchtwangers Hilfe vor allem konnte das ursprüngliche Stück „Spartakus“ später mit dem Titel „Trommeln in der Nacht“ erscheinen. „Er suchte mich 1919 in meiner Münchener Wohnung auf, um eine Zusammenarbeit zu gewährleisten. Seine Ehrlichkeit beeindruckte mich sehr“, sagte der erfolgreiche Romanautor über Brecht. Schließlich konnte 1922 „Trommeln in der Nacht“ aufgeführt werden und das war der Beginn einer starken Künstlerfreundschaft. Die Nachricht über Brechts Tod ruft Erinnerungen an die Freundschaft hervor, an gemeinsam Erlebtes und Durchlebtes. In Rückblenden wird von Klaus Modick, der auch über Lion Feuchtwanger promovierte, der Werdegang der zweier Literaten erzählt und durch die selbsterzählerische Art wieder ins Leben gerufen. Doch nicht nur die Erinnerungen an Brecht beschäftigten Feuchtwanger an dem Tag, an dem die Romanhandlung spielt, sondern auch sein schwieriges Verhältnis zum Vater, zu seiner Frau und der Tod seiner Tochter in sehr jungen Jahren.

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