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Task Force – Einsatzgruppe gegen Jugend(arbeitslosigkeit)

Die Arbeitsminister der G-20-Staaten trafen sich in Paris, um zu beraten, wie man die aktuellen Wirtschaftsprobleme besser in den Griff bekommen kann. Vor allem war eines der Schwerpunkte des Treffens, im Hinblick auf die weltweiten Proteste, die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.

Die „Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer“ (G-20) ist ein seit 1999 bestehender Zusammenschluss aus 19 Staaten und der EU. Sie ist „unverbindlich“ und gilt als Forum für die Kooperation und Beratung in Fragen des internationalen Finanzsystems. Die Arbeitsminister der G-20 beschlossen in ihrem Treffen eine so genannte „Task Force“. Task Force ist ursprünglich ein Begriff aus der Militärsprache und bezeichnet eine militärische Einsatzgruppe, mehr eine Eliteeinheit, die jederzeit zuschlagen und ohne eigene Verluste sich wieder zurückziehen kann. Diese so genannte Task Force soll sich ein Jahr lang anschauen, welche Modelle zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit erfolgreich waren. Gleichzeitig solle die Task Force auch die Gründe für eine hohe Jugendarbeitslosigkeit untersuchen. Es gehe laut der deutschen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen darum, „Licht- und Schattenseiten“ bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit deutlich zu benennen.

Grund zur Handlung ist die weltweite Anspannung überall in der Welt. Denn erst kürzlich veröffentlichte die OECD, dass Ende 2010 in den 34 Mitgliedstaaten offiziell mehr als 22 Millionen junge Leute weder eine Ausbildung, noch eine Arbeit hatten. Der Grund für die Proteste in Europa, Lateinamerika und selbst in den USA ist die Perspektiv- und Arbeitslosigkeit der jungen Bevölkerung. Wie so oft ist vieles was die Herrschenden im Namen des Volkes tun, dient letztendlich den eigenen Interessen. Auch diese „Task Force“ wird keinem anderen Zweck dienen. Sie wird es aber gut zu verkaufen wissen.

Obwohl die G-20-Staaten kein militärisches Bündnis darstellen, ist doch bemerkenswert, dass eine „Kommission“ militärisch benannt wird. Und wenn man berücksichtigt, wie brutal die Sicherheitskräfte mit der demonstrierenden Jugend in den jeweiligen Ländern umgeht, wird man das Gefühl nicht los, dass es kein Zufall war und dass diese Bezeichnung mit Absicht gewählt wurde. Diese Kommission ist keine Kommission, um die Situation der Jugend zu analysieren und ihr Lösungen anzubieten, sondern Vorkehrungen zu treffen, dass die Proteste nicht weiter wachsen und die Machtverhältnisse in Gefahr bringen. Die Task Force wird sicherlich ihr Möglichstes tun, um die Jugendbewegung einzudämmen. Und wenn sie versagen sollte, können wir jetzt schon abschätzen, welche Task Force als Nächstes gebildet wird.

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